Irisglas
(irisierendes Glas), [* 2] durchsichtiges, farbloses oder gefärbtes, in prächtigen Regenbogenfarben schimmerndes Glas, welches in der Weise erhalten werden kann, daß man die noch heißen Gegenstände, wie sie vom Glasofen kommen, in einen Raum einführt, welcher mit Dämpfen gefüllt ist, die sich aus einer erhitzten Mischung von salpetersaurem Baryt, salpetersaurem Strontian und Zinnchlorür entwickeln. Man benutzt hierzu ein eisernes Gefäß, [* 3] dessen Boden durch Kohlenfeuer erhitzt wird, und dessen aufklappbarer Deckel eine Öffnung für den Hals der Glasbläserpfeife besitzt.
Die Einwirkung darf nur einige Sekunden dauern. Worauf dieselbe beruht, ist noch nicht sicher ermittelt; doch kann man Glas auch durch Joddämpfe und gewisse Sorten durch Erhitzen mit etwa 15 Proz. Salzsäure enthaltendem Wasser unter einem Druck von 2-5 Atmosphären irisierend machen. Durch Abänderung der Chemikalien und der Temperatur soll man die Farben, in welchen das Glas irisiert, beliebig ändern können. Am besten eignen sich Kristallglas, Hyalithglas und die halbsatten Farbengläser zur Darstellung von I. Dasselbe wurde zuerst 1872 von Zahn in Ungarn [* 4] dargestellt. Auf Thonwaren [* 5] kann man irisierende Glasur durch Auftragen von Kalithonerdeglasur unter Zusatz von Aluminiumplatinchlorid darstellen.