in der griech.
MythologiePersonifikation des
Regenbogens und als solche die den
Frieden in der
Natur wiederherstellende und den
Verkehr vermittelnde Botin des
Himmels zur
Erde, nach Hesiod Tochter des
Thaumas und der
OkeanideElektra. Sie erscheint als jungfräuliche, schnellfüßige, geflügelte Götterbotin, eilt als solche rasch wie der Sturmwind
von einem Ende der
Welt bis zum andern und dringt selbst bis in die Tiefe des
Meers. Vorzüglich wird sie
vom
Zeus
[* 2] und von der
Hera
[* 3] entsandt (bei den spätern Dichtern nur von letzterer) und steht dem Götterboten
Hermes
[* 4] besonders
nahe, dessen
Stab
[* 5] sie auch führt. Merkwürdigerweise wird sie in der
»Ilias« oft, in der
»Odyssee« nie
erwähnt (hier nur
Hermes). Im
Bild (auf
Vasen
[* 6] oder
Reliefs) ist
sie derNike
[* 7] ähnlich und oft schwer von ihr zu unterscheiden.
Schlangenstab und
Kanne,
[* 8] womit sie die
Libation einschenkt, sind ihre
Attribute.
L.,Gattung aus der
Familie der Iridaceen, Staudengewächse mit unterirdischem, kriechendem,
verdicktem
Wurzelstock; einfachem oder verästeltem, zuweilen sehr verkürztem
Stengel,
[* 9] schwert- oder lilienförmigen, zweizeiligen
Blättern, großen, endständigen, einzelnen oder in
Trauben vereinigten
Blüten und großer, lederartiger, vielsamiger.
Kapsel.
Etwa 80 vorzüglich der nördlichen gemäßigten
Zone angehörende
Arten. Von drei
Arten, I. germanicaL.,
mit dunkelblauen
Blüten, in
Süd- und Mitteleuropa, Nordindien und
Marokko,
[* 10] I. pallidaLam., mit hellblauen
Blüten, in Südeuropa
und dem
Orient, und von I. florentinaL., mit weißen
Blüten, in der Türkei
[* 11] und
Vorderasien, wird die
Wurzel
[* 12] als
Veilchenwurzel
in den
Handel gebracht.
Man kultiviert besonders I. germanica und pallida in der Umgegend von
Florenz,
[* 13] hebt die
Wurzeln im
August
heraus, schält und putzt sie und trocknet sie an der
Sonne.
[* 14] Der frische
Wurzelstock ist fleischig, riecht widerlich und schmeckt
scharf bitter. Nach dem
Trocknenist er gelblichweiß, riecht veilchenartig und schmeckt mild. Er enthält sehr wenig den Veilchengeruch
bedingenden Iriskampfer, wenig
Harz und
Gerbsäure und viel
Gummi.
Veilchenwurzel dient, wie schon bei den
alten Griechen und
Römern, hauptsächlich in der
Parfümerie und wird zahnenden
Kindern gegeben, damit sie darauf beißen;
mit dem
Pulver bestreut man
Pillen, auch dreht man aus der
Wurzel Kügelchen zu
Fontanellen.