Iridium
,
chem. Zeichen
Ir,
Atomgewicht 193,2, ein sehr spärlich vorkommendes, dem Platin ähnliches Metall, findet
sich teils rein, teils als Osmium-Iridium
in den Platinerzen.
Beim
Lösen des Platins bleibt es in den Rückständen. Es wurde
darin 1804 von Tennant entdeckt. Zur
Trennung von den übrigen Metallen werden diese Rückstände mit
Chlornatrium gemengt und in einem feuchten Chlorstrom geglüht. Dabei wird Osmiumsäure verflüchtigt, die in einer
Vorlage
zu sammeln ist, während das I. in lösliches Natrium-Iridium
chlorid verwandelt wird.
Letzteres wird in Wasser gelöst, die Lösung mit Salmiak fraktioniert gefällt. Zuerst fallen Platin-
und Iridium
salmiak, die beim
Glühen die Metalle in schwammigem Zustande hinterlassen. Bei der Behandlung mit sehr verdünntem
Königswasser geht das Platin in Lösung, während I. zurückbleibt. Die
Trennung desselben von geringen Mengen Platin, Rhodium
und Ruthenium läßt sich nur durch umständliche
Operationen erreichen. Das I. schmilzt schwieriger als
Platin, erst bei 1950°; durch das Schmelzen erhöht sich das spec.
Gewicht auf 22,4. Das geschmolzene Metall ist hart, in der Kälte spröde, bei Weißglut etwas hämmerbar. Seine
Farbe ist
weiß, zwischen der des
Silbers und des Zinns. In allen Säuren, selbst in Königswasser ist es unlöslich. Mit Platin legiert
es sich leicht. Die Iridium
platinlegierung zeichnet sich durch dieselbe Widerstandsfähigkeit gegen einwirkende Agentien,
die dem Platin eigentümlich ist, aus, übertrifft das Platin aber bedeutend in
Bezug auf Härte. Wegen dieser Eigenschaft
sind die in neuerer Zeit hergestellten Normalmetermaße aus einer
Legierung von 90 Platin mit 10 I. angefertigt. Das
Iridiumoxyd
wird in der Porzellanmalerei als intensiv schwarze
Farbe
benutzt.