Iridium
,
eines der Metalle, welche als Begleiter des
Platins vorkommen. Das Metall findet sich
im Platinerz und -Sand stets gediegen, teils isolirt in silberweißen Körnern, teils mit
Osmium eine natürliche
Legierung
bildend (Osmium-Iridium
), die als schwarzes Pulver übrig bleibt, wenn die Platinerze in
Königswasser aufgelöst werden.
Man kennt vier verschiedne Sauerstoff- und ebenso viel Chlorverbindungen des Metalls; auch geht es ebenso
gern Doppelverbindungen ein wie das
Platin. Da in der Reihe seiner Chemikalien mancherlei Färbungen, blau, gelb, grün, schwarz
etc. vorkommen, so hat man hiernach das Metall nach der farbenreichen Iris (Regenbogen) benannt.
Das reine I. ist silberweißglänzend, von 21,15 spez. Gewicht, spröde, nur in der Rotglut etwas hämmerbar
und nur mittels des Devillschen Gebläses schmelzbar, wird selbst von
Königswasser nicht angegriffen, worin sich
Gold und
Platin leicht lösen. Durch Glühen mit Ätzkali und chlorsaurem
Kali wird es dagegen aufgeschlossen, indem es sich dabei zu
einer Säure oxydiert, die ein Kalisalz bildet, welches als Ausgang für andre Verbindungen dient. Seine
hauptsächlichste Anwendung ist jetzt die, daß man es mit
Platin zu einer
Legierung zusammenschmilzt und daraus Gefäße fertigt,
die der Einwirkung des
Königswassers vollkommen widerstehen, wenn sie nach den ersten Einwirkungen desselben mehrmals ausgehämmert
worden sind. Solche Gefäße, die in Paris gefertigt werden, enthalten 25-30% Iridium.
Eine andre technische
Anwendung des Metalls ist die zu
Spitzen an goldne Schreibfedern, wofür jetzt übrigens das
Rhodium vorgezogen wird. Die wasserfreien
Iridium
oxyde sehen schwarz aus und dienen in der Porzellanmalerei als die schönsten schwarzen und grauen Farben. - I. ist
zollfrei. Waren daraus auch in Verbindung mit
Platin gem. Tarif im Anh. Nr. 20 a.