Das im laufenden Alphabet nicht Verzeichnete ist im Register des Schlußbandes aufzusuchen.
Iridium
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Das im laufenden Alphabet nicht Verzeichnete ist im Register des Schlußbandes aufzusuchen.
Iridium,
Ir, eins der sogen.
Platinmetalle, findet sich als Osmiumiridium
, bisweilen auch als Iridiumplatin
in
Begleitung des
Platins und wird aus den
Platinrückständen gewonnen. Ammoniumiridium
chlorid (Iridsalmiak) hinterläßt beim
Glühen I. als schwammige
Masse, welche, gepreßt und heftig geglüht, politurfähiges
Metall liefert. I. ist rein weiß, stahlglänzend,
nur bei Weißglut hämmerbar, läßt sich feilen,
Atomgewicht 192,7, spez. Gew. 22,4,
ist strengflüssiger als
Platin, bleibt an der
Luft bei jeder
Temperatur unverändert und wird nach starkem
Glühen von keiner
Säure, auch nicht von
Königswasser, angegriffen.
Aus alkoholischer
Lösung von schwefelsaurem Iridiumoxyd
scheidet sich am Sonnenlicht fein verteiltes metallisches I. als
schwarzes
Pulver (Iridium
schwarz) ab, welches noch energischer oxydierend wirkt als
Platin, in
Königswasser
sich löst und beim Erhitzen an der
Luft sich in Iridium
sesquioxyd Ir2O3 verwandelt. Dies ist blauschwarz
und dient als schwarze und, mit
Zinkoxyd gemischt, als graue
Farbe in der
Porzellanmalerei. Eine
Lösung von fein verteiltem
I. in
Königswasser enthält Iridium
chlorid IrC14 ^[IrCl4], welches eine dunkelrot durchscheinende
Masse bildet und mit
Chlorammonium dunkel kirschroten, schwer löslichen Iridium
salmiak (NH4)2IrC16 ^[(NH4)2IrCl16]
bildet, der beim
Glühen schwammförmiges I. hinterläßt.
Man benutzt I. hauptsächlich in
Legierungen mit
Platin. Eine solche
Legierung aus 1 Teil I. und 9 Teilen
Platin ist sehr hart,
elastisch wie
Stahl, schwerer schmelzbar als
Platin, völlig unveränderlich an der
Luft und dient zu Normalmaßstäben.
Andre Platiniridium
legierungen gebraucht man zu
Gefäßen, die der Einwirkung des
Königswassers widerstehen, wenn sie nach
der ersten Einwirkung desselben ausgehämmert werden. Auch dienen I. und Osmiumiridium
zu Goldfederspitzen.
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J. wurde 1804 von Tennant in den Platinrückständen entdeckt.