1) griech.
Kaiserin, bekannt durch
Geist und
Schönheit ebenso wie durch Lasterhaftigkeit, aus
Athen
[* 11] gebürtig,
ward 769 mit dem nachmaligen
KaiserLeo IV. vermählt und bestieg nach dessen
Tod 780 als Vormünderin ihres
neunjährigen
SohnsKonstantin VI. den
Thron.
[* 12] Sie führte mit den Arabern unglückliche
Kriege und erkaufte 782 den Abzug ihres
Heers von
Harun al Raschid durch einen schimpflichen
Frieden. Auf ihre Veranstaltung ward das siebente ökumenische
Konzil 787 zu
Nicäa abgehalten und durch dasselbe der
Bilderdienst (s. d.) wieder eingeführt. 791 entwand ihr zwar
ihr Sohn
Konstantin mit
Hilfe der
Truppen die Herrschaft; doch gelang es ihr, sich derselben 797 abermals zu bemächtigen.
Ihren
Sohn ließ sie einkerkern und blenden. Sie übertrug die höchsten
Ämter an
Eunuchen und führte ein verschwenderisches
Regiment,
bis 802
Nikephoros gegen sie zum
Kaiser erhoben
und sie durch denselben auf die
InselLesbos verbannt ward,
wo sie 803 in einem
Kloster starb. Als Wiederherstellerin des
Bilderdienstes wurde sie von der orthodoxen
Kirche hoch geehrt
und unter die Zahl der
Heiligen erhoben.