Ion
,
der mythische Stammvater der
Ionier, war nach der Sage von
Deukalion (s. d.) ein Sohn des
Xuthos,
Bruder des Achaios, Enkel des
Hellen, Urenkel des
Deukalion. Nach attischer Sage wurde Krëusa, des Erechtheus Tochter, in
Attika
Gemahlin des
Xuthos. Nach Euripides in der
Tragödie «Ion»
war
I. ein Sohn des
Apollon
[* 2] und der Krëusa, den sie vor
ihrer Vermählung mit
Xuthos gebar. Er wurde in einem Kästchen von der
Mutter in der nämlichen
Höhle des Burgfelsens ausgesetzt,
in welcher sie von
Apollon umarmt worden war.
Auf dessen Wunsch bringt Hermes
[* 3] das
Kind nach Delphi, wo es erzogen wird. Da die später eingegangene
Ehe der Krëusa mit
Xuthos
kinderlos bleibt, so beschließt
Apollon, dem
Xuthos I. als eigenen Sohn zu übergeben. Es geschieht dies mit Hilfe eines Orakels,
und Luthos nimmt I. mit väterlicher Liebe auf. Krëusa indes sucht den ihr unbekannten
Jüngling zu vergiften und flieht,
als das
Verbrechen offenbar wird, zum
Altar,
[* 4] wohin sie I. verfolgt. Hier stellt sich aber heraus, daß
I. ihr eigener Sohn ist, und
Athene
[* 5] weissagt schließlich, daß auch
Xuthos von Krëusa noch
Kinder bekommen werde: Achaios
und Doros, daß aber I.s
Söhne den vier
Stämmen des
Landes die
Namen geben und daß seine
Abkömmlinge, nach ihm
Ionier benannt,
Inseln und
Küsten Europas und
Kleinasiens besiedeln würden. Der attische
Stolz sträubte sich dagegen,
daß I. von einem Fremden abstammen sollte, und setzte an die
Stelle des
Xuthos
Apollon, den die ion.
Geschlechter in
Athen
[* 6] als
Stammgott verehrten.