Io
,
die Tochter des
Inachos oder des Iasos oder des Peiren, in welche sich Zeus
[* 2] verliebte. Um seine Liebe zu verheimlichen,
verwandelte Zeus die Io
in eine schöne weiße Kuh. Hera
[* 3] erbat sich die Kuh von ihrem Gemahl zum Geschenk
und übergab sie hierauf dem allsehenden
Argos
(Panoptes) zur Bewachung. Zeus erteilte jedoch dem Hermes
[* 4] den
Befehl ihren Wächter
zu töten. Aber in demselben Augenblick, als dieses geschah, sandte Hera der Io
eine
Bremse, von der sie
über die ganze Erde gejagt wurde, bis sie am
Nil Ruhe fand.
Als
Heimat der Sage und der Io
ist
Argos anzusehen, wo Io
mit dem Zeus- und Heradienste auf das innigste verbunden war. Hauptquelle
für ihre Wanderungen ist des
Äschylus «Prometheus», womit aber vieles in den «Schutzflehenden»
nicht vereinbar ist.
Daß sie mit der Isis
[* 5] (s. d.) geradezu identifiziert wurde, dazu gab namentlich
die Kuhgestalt Veranlassung; wie Hera hat man auch Io
bald als Mondgöttin, bald als Erdgöttin zu deuten versucht. –
Vgl. Engelmann, De Ione (Berl. 1868);
Overbeck, Griech. Kunstmythologie, Bd. 1: Zeus (Lpz. 1871).
– Io
ist auch der
Name des 85.
Planetoiden.