Intrīgue,
Intrīge (frz., vom lat. intricare, Ränke, Schwierigkeiten machen), die absichtliche Verwicklung von Handlungen und Personen zu einem bestimmten Zwecke, häufig im Sinne böswilliger Ränke gebraucht, daher intrigant ränkesüchtig. - Im Drama versteht man unter I. besonders die entweder mehr zufällig zusammentreffenden oder absichtlich herbeigeführten Verhältnisse oder Umstände, durch welche die Hauptpersonen gehindert, geneckt, irregeführt und in Verlegenheit gesetzt oder überhaupt durch List und Verstellung wider Willen nach einem ihnen verborgenen Zwecke hingeleitet werden. In letzterm Sinn ist die I. auch in der Tragödie zulässig, wenn die Durchführung ernst ist.
Getriebe - Getriebene

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Getriebe.
Die Verstellung spielt als
Mittel zur
Erhöhung der
Spannung in der alten wie neuen
Tragödie eine große Rolle. Namentlich aber
hat die I. im
Lustspiel den weitesten Spielraum; ja man nennt
Stücke, in denen die I. zur Hauptsache wird und die Charaktere
nur zu ihrer Schürzung und Lösung da zu sein scheinen, Intrigue
nstücke, im Gegensatz zu den Charakterstücken, in denen
die I. bloß zur schärfern Hervorhebung der Charaktere dient. Das Intrigue
nstück ist mehr belustigenden und neckischen
Charakters, wobei das Komische zunächst auf den Verhältnissen der
Personen beruht; doch wird dadurch die Zeichnung
der Charaktere und deren Einfluß auf die
Entwicklung der Handlung keineswegs vom Intrigue
nstück ausgeschlossen.
Muster sind
die span. Mantel- und Degenstücke (comedias di capa y espada). Das kühnste
Stück dieser
Art ist
Beaumarchais' «Mariage de
Figaro». In der Theatersprache bezeichnet man mit
Intrigánt alle Charaktere, die durch Ränke, Hinterlist oder
überhaupt durch boshafte und gemeine Motive in das Getriebe
[* 2] der dramat. Handlung eingreifen.
Früher bestand dieses Fach selbständiger, jetzt fällt es meist mit dem Charakterfach zusammen.