Intrige
(franz. Intrigue), List- oder Truggewebe zur Erreichung eines Zwecks; auch Bezeichnung für Ränke, geheime Liebeshändel u. dgl.; insbesondere im Drama das Zusammentreffen oder die absichtliche Herbeiführung von Umständen, durch welche Personen des Stückes gehindert, geneckt, irre geführt oder in Verlegenheit gebracht werden. Stücke, worin die I. so überwiegt, daß sie zur Hauptsache wird und die Charaktere nur zu ihrer Schürzung und Lösung erfunden sind, heißen Intrigenstücke.
Sie sind mehr belustigenden Inhalts als die Charakterstücke, worin die I. bloß zur schärfern Hervorhebung der Charaktere benutzt wird. Muster in jener Gattung sind die spanischen Mantel- und Degenstücke (comedias di capa y espada), z. B. Calderons »Dame Kobold«. Intrigant, ränkesüchtig, substantivisch: Ränkeschmied; in der Theatersprache ein Charakter, welcher durch böse Anschläge in die Handlung eingreift (Intrigantenrolle).