Intarsia
(Intarsiatura
, ital.), allgemeine Bezeichnung für
eingelegte Arbeit in
Holz
[* 2] oder
Holzmosaik,
welche zuerst im 15. Jahrh. in
Italien
[* 3] getrieben wurde und von da im 16. Jahrh. nach
Deutschland
[* 4] kam, wo sie ebenfalls im ausgedehntesten
Maß bei
Dekoration von
Chorstühlen, Zimmertäfelungen,
Decken,
Truhen, Tischplatten etc. zur Anwendung gelangte. Die
Technik
ist derartig, daß andersfarbige, nach einer gezeichneten
Vorlage ausgeschnittene
Hölzer in eine
Grundfläche
eingelegt und angeleimt werden.
Außer linearen Mustern und Arabesken waren perspektivische Ansichten von Gebäuden, Landschaften, gottesdienstliche Geräte, Bücher, Musikinstrumente, Bilder von Propheten und Heiligen die Hauptdarstellungsgegenstände der I., seltener figurenreiche Kompositionen. Bei der großen Schwierigkeit und Langwierigkeit der Technik war das Gewerbe der Intarsiatoren ein wenig lohnendes und wurde daher in Italien meist von Mönchen, gewöhnlich aber in Verbindung mit der Holzbildhauerei betrieben.
Vgl. Holzbildhauerei (die dort genannten italienischen Holzbildhauer waren zugleich Intarsiatoren, auch die erwähnten Zimmervertäfelungen sind reich mit Intarsien dekoriert).
Die Intarsia
technik überlebte das 16. Jahrh. nicht und ist erst in unsrer Zeit infolge der
allgemeinen
Hebung
[* 5] des
Kunstgewerbes wieder in
Aufnahme gekommen.
Vgl. Teirich, Ornamente [* 6] aus der Blütezeit italienischer Renaissance (Wien [* 7] 1876);
Meurer, Italienische Flachornamente aus der Zeit der Renaissance (Karlsr. 1879);
Rhenius, Eingelegte Holzornamente der Renaissance in Schlesien [* 8] (Berl. 1881).
Als Surrogat dient die Intarsienmalerei ¶
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(s. d.). Auch leimt man verschiedenfarbige und passend geformte Holzstäbe zusammen und zerschneidet die Blöcke rechtwinkelig zur Längsrichtung in dünne Platten. Diese zeigen dann Muster, welche sich aus den Querschnitten jener Stäbe zusammensetzen.