Inseln
der
Seligen, nach uralter griech.
Mythe Inseln
am Westrand der
Erde im
Ozean, wo die von den
Göttern ihrer besondern
Gunst gewürdigten Sterblichen, vom
Tod verschont, ein glückseliges Dasein führten. Wahrscheinlich sind sie identisch mit
Homers
Elysium (s. d.); wenigstens liegt auch dieses »am
Rande der
Erde«, von dem
Westwind, den
Okeanos sendet, gekühlt. Bei Hesiod sind sie Aufenthaltsort des vierten
Geschlechts (d. h. der
Heroen); dreimal des
Jahrs gedeihen dort die honigsüßen
Früchte.
Auch Pindar entwirft eine reizende Schilderung von ihnen. Indes sehen wir schon in sehr alter Zeit die Vorstellungen von den I. und von der Unterwelt sich vermischen; die Asphodeloswiese im Erebos (bei Homer) ist nichts andres als das unterirdische Paradies: ein Aufenthalt für die Seligen. Herodot nennt eine der libyschen Oasen »Insel der Seligen«, woraus man den voreiligen Schluß gezogen hat, daß die ganze Sage vom Elysium und den I. ägyptischen Ursprungs sei. Es ist möglich, daß die Kanarischen Inseln mit ihrem schon den Alten bekannten milden Klima [* 2] und ihrer üppigen Fruchtbarkeit die Veranlassung waren, den Aufenthalt der »Seligen« in jene Gegenden zu verlegen.