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Insektenfr
esser
[* 2] (Insectivora), kleinere Raubtiere [* 3] von meist plumpem Bau, mit langem, spitzem ¶
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Kopfe, scharfen Vorderzähnen, meist kleinen, aber spitzen Eckzähnen und zahlreichen Backenzähnen, welche mit kegelförmigen,
scharfen Spitzen ineinander greifen. Sie sind Sohlengänger mit fünf bekrallten Zehen und unterscheiden sich von den eigentlichen
Raubtieren durch den Besitz eines Schlüsselbeins, die Bildung des Gehirns, der Geschlechtsorgane und noch andere untergeordnete
Einzelheiten ihrer Organisation, welche sie als die zerstreuten Reste eines sehr alten Typus von Säugetieren
kennzeichnen, die durch specielle Anpassung an besondere Existenzbedingungen bis in die Jetztwelt sich erhalten haben. Ihrer
Verbreitung nach ist die Gruppe im europ. Faunengebiete vertreten durch die Spitzmäuse (s. d., hierher die Zwergspitzmaus,
Sorex pygmaeus Pallas; s. Tafel: Insektenfr
esser, Fig. 7, und die gemeine Spitzmaus, Sorex vulgaris L.,
[* 4]
Fig.
8), den Igel (s. d., Erinaceus europaeus L.,
[* 4]
Fig. 1) und den Maulwurf (s. d., Talpa europaea L,
[* 4]
Fig. 3); in Afrika
[* 5] durch die Rohrrüßler
(s. d., z. B. den südafrik. Macroscelides typicus Smith,
[* 4]
Fig. 4), die Otterigel (s. d.) und Madagaskarigel
(s. d., z. B. der Tanrek, Ceutetes ecaudatus Illiger,
[* 4]
Fig. 2), sowie durch die Goldmaulwürfe (s. Maulwurf);
asiatisch sind die Spitzhörnchen (s. d., z. B. Tana, Cladobates tana Wagner,
[* 4]
Fig. 6). Alle I. leben hauptsächlich von Insekten;
[* 6] daneben kommen aber vielfache Anpassungen sowohl an anderweitige tierische wie auch an pflanzliche Kost vor. Fossile Formen,
darunter die ausgestorbenen Mysarachne und Plesiosorex, finden sich im südfranz. Miocän. Am besten
an die I. schließen sich auch die früher zu den Halbaffen
[* 7] gestellten Pelzflügler (s. d.,
der Flattermaki, Galeopithecus volans Pallas,
[* 4]
Fig. 5) an, welche in ihrer Organisation Charaktere
der Lemuriden, Beutler und I. vereinigen.