Ins
,
französisch
Anet (Kt. Bern,
Amtsbez. Erlach).
Gemeinde und grosses Pfarrdorf, auf einer
Höhe über dem Rand des Grossen
Mooses,
an der Kreuzung der
Strassen
Bern-Neuenburg und
Erlach-Murten. Station der direkten Linie
Bern-Neuenburg und der elektrischen
Bahn Ins
-Murten-Freiburg. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach
Erlach. 193
Häuser, 1537 reform.
Ew. deutscher Zunge. Acker-, Obst- und Weinbau, Viehzucht. Schöne Rundsicht auf das Grosse
Moos, den
Jolimont und
Jura, die
Seen von Neuenburg,
Biel und
Murten, sowie auf die
Alpen. Diese Aussicht ist
von S. L. Lerber in seinem bemerkenswerten Gedicht La vue d'Anet
(im Journal helvétique.
Neuchâtel 1755) besungen worden.
¶
mehr
Das Dorf wurde 1562 durch eine Feuersbrunst gänzlich in Asche gelegt; ein anderes Grossfeuer zerstörte 1655 neuerdings 24 Häuser. Grabhügel aus der Hallstatt Periode mit vielen Schmuckgegenständen aus Bronze und Gold, einzelnen Stücken von Wagen etc. Schalenstein, Heimat des Generals in holländischen Diensten Hans Weber, der als Befehlshaber der helvetischen Legion 1799 bei Frauenfeld in einem Kampf gegen die Franzosen den Tod fand, und des berühmten Malers Albert Anker (geb. 1831). Landwirtschaftliche Strafkolonie.
Grosse Kiesgrube in fluvioglazialen Ablagerungen. Das Dorf scheint früher wenigstens zum Teil dem französischen Sprachgebiet
angehört zu haben, worauf noch einige französische Flurnamen hindeuten. Auch ist der Name Anet älter
als Ins.
1009 gehörte ein Teil des Ortes der Abtei Saint Maurice, worauf er im folgenden Jahrhundert an das Kloster St. Johann
bei Erlach kam. In Ins
waren viele der alten Berner Patriziergeschlechter begütert, und heute noch kann man hier einige schöne
alte Landhäuser sehen. Auch der Spital Pourtalès zu Neuenburg
besitzt hier Land. Die schon 1228 erwähnte Kirchgemeinde
wurde im Laufe der Zeiten zu einer der reichsten in bernischen Landen. Die Pfarrkirche steht schön auf einem mit schattigen
Bäumen bepflanzten Hügel. 851: Anes. Vergl. Hermann Emmanuel. Beschreibung des Ortes und Kilchen zu Ins.
(Manuskript auf der
Berner Stadtbibliothek).