Infiltration
in der Medizin die gleichmäßige Einlagerung von Krankheitsprodukten in die Gewebe, [* 2] wodurch letztere meist dicker werden und fester anzufühlen sind. So spricht man namentlich von entzündlicher I., wo eine Ausschwitzungsmasse (Serum, Eiter etc.) in die Maschen des Gewebes erfolgt ist, oder von einer krebsigen, lymphatischen etc. I., wo die Krebs- oder Lymphzellen in kleinen Gruppen so zwischen die Gewebselemente des kranken Organs eingeschaltet sind, daß, für das bloße Auge [* 3] wenigstens, die Grenze zwischen dem ursprünglichen Gewebe und der eingesprengten Neubildung nicht auffindbar ist.
Man spricht daher von infiltrierten
Neubildungen im
Gegensatz zu den
Neubildungen, welche in der Form von (umschriebenen)
Geschwülsten
auftreten.
Laënnec unterschied auch bei der
Tuberkulose die Tuberkelgranulationen
(Körner) von der Tuberkelinfiltration
, welche
mit verwischten
Grenzen
[* 4] in das gesunde
Gewebe übergeht (käsige
Hepatisation). Am ausgebildetsten kommen
die verschiedenen Infiltrati
onszustände an dem lockern
Zellgewebe vor, weil sich die
Fasern desselben leicht voneinander entfernen
lassen. - In der
Geognosie heißt I. die Art der
Imprägnation, in welcher im
Wasser gelöste
Stoffe in
Gestein u. dgl. eingedrungen
sind (vgl.
Imprägnation). Eine I. von untenher, etwa aus heißen
Dämpfen, ist wohl nur als lokal (auf
die vulkanischen
Distrikte beschränkt) anzusehen, während die I. durch Tagwasser unbedingt viel häufiger, ja allgemein
verbreitet ist.