Indisches Korn
4 Wörter, 34 Zeichen
Indisches
Pers. (Mohrenhirse), Gattung aus der Familie der Gramineen, [* 3] in wärmern Ländern heimische große, breitblätterige Gräser [* 4] mit markigem Stengel, [* 5] reichverzweigten, derbästigen Rispen mit elliptischen bis kugelig elliptischen Ährchen, [* 6] lederigen, schwach behaarten, an der Spitze gezähnelten, selten begrannten Hüllspelzen, tief ausgerandeten, begrannten oder grannenlosen Deckspelzen und mehligen Samen. [* 7] S. vulgare Pers. (Mohren-, Moorhirse, Kafferkorn, Negerkorn, Durrha, Dari, Dara, Doura [S. tartaricum]), einjähriges Gewächs mit knotig gegliedertem, bis 5 m hohem Halm, eirund-ovaler, zusammengezogener, fast kolbenförmiger Rispe und braunen, braunroten oder schwarzen Spelzen, stammt vielleicht aus Indien, kam zu Plinius' Zeit nach Europa, [* 8] im 13. Jahrh. nach Italien [* 9] und im 16. Jahrh. als sarazenische Hirse nach Frankreich.
Sie wird jetzt als Charakterpflanze Afrikas an der West- und Ostküste, in der Nordhälfte bis Timbuktu, in Abessinien bis 2500 m ü. M.
als Brotkorn
gebaut, auch in Polen, Ungarn,
[* 10] Dalmatien, Portugal,
[* 11] Italien, in Arabien, Ostindien
[* 12] und Turkistan
in mehreren Varietäten kultiviert. In Afrika
[* 13] liefert sie unter allen Brotfrüchten die reichsten Erträge. Man bereitet aus
den Körnern auch Grütze, ein berauschendes Getränk und Essig und verarbeitet sie in Belgien,
[* 14] Irland, Schottland in den Brennereien;
außerdem dienen sie, wie auch die Halme mit den Blättern, als Viehfutter; aus den entkernten Blütenrispen
macht man die sogen. Reisbesen (Besenkraut). S. saccharatum Pers. (Zuckermoorhirse, Himalajakorn), 3-3,75 m hoch, mit quirlästiger
Rispe mit überhängenden Ästen, aus Ostindien und Arabien stammend, wird in China,
[* 15] Südafrika
[* 16] und dem südlichen Nordamerika
[* 17] sehr ausgedehnt kultiviert. 1857 importierte man nach Amerika
[* 18] den ersten Samen, und 1863 waren schon 250,000
Acres mit S. (Imphee) bebaut, aus dessen Stengeln man Zucker
[* 19] gewann. Als indisches
Futter-Sorgho (indisches Korn) wurde die Pflanze
auch bei uns zum Anbau als Grünfutter empfohlen; sie gibt hohen Ertrag, ist aber unsicherer als Mais und
verlangt heiße Sommer zu ihrem Gedeihen.
Vgl. Collier, S., its culture etc. (Lond. 1884).