Indischer
Balsam, s. v. w. Perubalsam.
Indischer Balsam
9 Wörter, 83 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Indischer
Balsam, s. v. w. Perubalsam.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Indischer
Balsam, s. Peruvianischer Balsam. ^[= Perubalsam oder indischer Balsam (Balsamum Peruvianum), der aus dem Stamme von Myroxylon sansonatens ...]
balsam
(schwarzer indischer Balsam, San Salvador-Balsam, Balsamum peruvianum nigrum), der in San Salvador (Balsam
küste)
aus Myroxylon sonsonatense Klotzsch, aber auch aus andern Arten derselben Gattung, insbesondere noch aus M. peruiferum Mutis
(s. Tafel »Arzneipflanzen
[* 3] I«)
[* 4] im nördlichen Südamerika,
[* 5] ausfließende Balsam, wird auf die Weise gewonnen,
daß man die Rinde des Baums an bestimmten Stellen weich klopft, nach einigen Tagen durch Fackeln entzündet und nach einer weitern
mehrtägigen Frist ablöst; den ausfließenden hellgelben Balsam fängt man durch angedrückte Zeuglappen auf und entzieht
ihn den letztern durch Kochen mit Wasser und Ausringen.
Der so gewonnene Perubalsam
ist dunkelbraun, in dünnen Schichten durchscheinend, sirupartig, riecht angenehm nach Benzoe und Vanille
und schmeckt mild, dann scharf und kratzend. Das spezifische Gewicht ist 1,15-1,16; er mischt sich mit Alkohol, löst sich
nicht vollständig in Äther, trocknet nicht an der Luft, reagiert schwach sauer und besteht aus Zimtsäurebenzyläther
(Perubalsamöl
), Zimtsäurezimtäther, Benzoesäure, Harz etc. Man benutzt den Perubalsam
in der Medizin als Mittel gegen die Krätze,
chronische schuppige Ausschläge, Hautfinnen, Frostbeulen und zu Brustwarzenbalsam
und bereitet aus dem wässerigen Auszug
desselben durch Kochen mit Zucker
[* 6] einen Sirup. Sehr häufig wendet man ihn in der Parfümerie zu Räuchermittel
und Pomaden und nicht selten auch als Ersatz der Vanille in der Schokoladenfabrikation an. Die Indianer benutzten den Perubalsam
schon
vor der spanischen Invasion. Nach derselben ging er mit andern Erzeugnissen zunächst ausschließlich nach Callao und erhielt
daher den Namen Perubalsam
Päpstliche Bullen aus dem 16. Jahrh. verordneten seine Verwendung zum Chrisma der katholischen
Kirche.