Impromptu
(frz., spr. ängprongtüh; vom lat. in promptu, in Bereitschaft), Stegreifwitz, eine unvorbereitete, sinnreiche, der Stimmung und Situation des Augenblicks angemessene Äußerung in Prosa oder in Versen, bestehe sie nun in einem einzelnen Witzworte (bon mot) oder in einer zusammenhängenden, abgerundeten Darstellung (Improvisation). Am effektvollsten ist das I., wenn es entweder einzelnen Individuen gegenüber als schnelle Entgegnung (riposte) oder vor einer ganzen Versammlung in treffenden pikanten Anspielungen auf allgemein bekannte Verhältnisse hervortritt. Veranlassung zu I. letzterer Art geben besonders die Tribüne und die Bühne; auf beiden zeichnen sich die Franzosen darin aus. In der deutschen Litteratur spielt das I. keine Rolle; die I. der sog. Spruchsprecher des 15. und 16. Jahrh. sind meist breit und formlos. Gute I. sammelte Zincgref: «Teutsche Apophthegmata» (2 Bde., Straßb. 1626-31; auf 3 Teile vermehrt, Amsterd. 1659; Auswahl von Guttenstein, Mannh. 1835). - In der Musik bedeutete I. früher ein improvisiertes Stück; jetzt werden besonders Klavierstücke in der entwickeltern Liedform so genannt.