Immenberg
(Kt. Thurgau, Bez. Frauenfeld und Münchwilen). 710 m. Bergrücken; zieht zwischen den beiden Murgzuflüssen Lauche und Thunbach auf eine Länge von 7 km von W. über O. nach N. Beginnt 4 km osö. Frauenfeld. S.- und W.-Hänge sind steil, während der N.-Hang sehr sanft geböscht ist. Auf dem Rücken steht Wald, der N.- und NO.-Hang trägt abwechselnd Wiesen, Aecker und Wald, und der S.- und SO.-Hang ist mit Reben bepflanzt, die einen guten Wein geben (besonders beliebt der sog. Sonnenberger).
Hier haben wie anderswo die Rebenschädlinge, besonders die Phylloxera, grosse Verheerungen angerichtet, indem im Zeitraum
1897-1902 nicht weniger als 252004 Weinstöcke vernichtet werden mussten. Den geschädigten Eigentümern haben der Staat
Thurgau
und der
Bund zusammen die Summe von 103
492 Franken
vergütet. Auf dem
Immenberg
, der eine sehr schöne
Aussicht auf die
Alpen und das
Mittelland bietet, steht heute nur noch ein einziges
Schloss, der stolze
Sonnenberg, während
er früher eine ganze Reihe von festen Burgen zählte. Im Wilderer
Tobel über Zetzikon sieht man Reste der Burg Zazikofen,
einst Eigentum der
Herren von Zazikofen oder Zetzikon, deren bekanntester der Minnesänger
Ulrich von Zazikofen
(1192) ist.
Die Burg
Spiegelberg bei
Wetzikon, von der noch die Gräben erhalten sind, ist von den Appenzellern zerstört worden. Die Hänge
des Immenbergs
sind von zahlreichen
Rissen durchfurcht, in denen die wagrechten Mergel-, Sandstein- oder Nagelfluhschichten
der Molasse entblösst sind. Diese Furchen, im Volksmund
«Risi» geheissen, dienen jetzt zum Thaltransport
des
Holzes. Ihre Entstehung ist zum grossen Teil auf den mächtigen Gewittersturm des Jahres 1876 zurückzuführen, der zahlreiche
Wald- und Ackerparzellen mit sich ins Thal hinunter riss.