Ikonologie
(Ikonographie, griech., »Bildniswissenschaft«),
früher der Etymologie gemäß die Nachweisung, Verzeichnung und Geschichte von Bildnissen ausgezeichneter Personen des Altertums, also von hierher gehörigen Bildsäulen, Büsten, Münzen, Gemmen, Gemälden etc. Die Wiederhersteller dieser Wissenschaft waren Michelangelo und Fulvius Ursinus; weiter ausgebildet ward sie von Canini in seiner »Iconografia« (Rom 1669) und besonders von Visconti in den berühmten Werken: »Iconographie grecque« (Par. 1808, 3 Bde.) und »Iconographie romaine« (das. 1818-20, 3 Bde.). Das neueste Werk ist von Bernouilli ^[richtig: Bernoulli]: »Römische Ikonographie« (Stuttg. 1882 ff.). Gegenwärtig versteht man darunter die Kenntnis der Attribute, Embleme und Symbole, mit und unter welchen Götter, Heroen und mythologische Gegenstände des Altertums wie insbesondere auch christliche Heilige und Begriffe dargestellt zu werden pflegen, und unterscheidet demnach eine antike und christliche I.
Vgl. (Helmsdörffer,) Christliche Kunstsymbolik und Ikonographie (anonym, 2. Aufl., Prag 1870);
J. v. Radowitz, Ikonographie der Heiligen (Frankf. 1834);
Didron, Histoire de Dieu, iconographie des personnes divines (Par. 1844);
Derselbe, Ikonographie chrétienne grecque et latine (das.
mehr
1845); G. Heider, Beiträge zur christlichen Typologie etc. (im 5. Bd. des »Jahrbuchs der k. k. Zentralkommission«);
J. E. Wessely, Ikonographie Gottes und der Heiligen (Leipz. 1876), wo auch die übrige Litteratur angegeben ist.