Ihne
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Wilhelm, Philolog und Altertumsforscher, geb. zu Fürth, [* 3] studierte in Bonn, [* 4] lebte einige Jahre als Erzieher in England, war 1847‒49 am Gymnasium zu Elberfeld [* 5] thätig und kehrte dann nach England zurück, wo er als Direktor eine Schule zu Liverpool [* 6] leitete. Seit 1863 lebt I. in Heidelberg, [* 7] wo er seit 1873 als Honorar-Professor an der Universität thätig ist. Er schrieb: «Forschungen auf dem Gebiet der röm. Verfassungsgeschichte» (Frankf. 1847; englisch Lond. 1853),
eine «Rechtfertigung des Kaisers Tiberius» (Plea for the Emperor Tiberius, Liverpool 1856; übers. von W. Schott, Straßb. bei Trübner 1892) und eine «Röm. Geschichte» (8 Bde., Lpz. 1868‒90; die beiden letzten Bände sind zum größern Teil das Werk von A. W. Zumpt). I. gab auch durch Einspruch gegen den ital. Charakter des Archäologischen Instituts in Rom [* 8] den Anstoß zur Umgestaltung desselben (1885).