Ignatiusbohnen
(Fabae Sti. Ignatii), kommen von einem auf den Philippinen wachsenden strauchartigen Baume, Strychnos
Ignatii oder Ignatia amara, in dessen apfelgroßen Früchten sie die Samenkörner bilden. Das Gewächs, ein naher Verwandter
des Krähenaugenbaums (s. Brechnüsse), teilt mit diesem die durchgängige Bitterkeit seiner Teile
und die besondre Giftigkeit der Samenkörner; beide Samenarten enthalten
Strychnin und
Brucin; der Strychningehalt der Ignatiusbohnen
ist sogar noch größer als bei jenen, daher auch ihre giftige Wirkung stärker.
Die Bohnen haben ihren Namen daher erhalten, weil sie zuerst von den Jesuiten medizinisch angewandt wurden. Sie sind sehr verschieden gestaltet, 1-2 cm lang, meist stumpf dreikantig, nußförmig, die Seiten teils konkav, teils konvex, fein gerunzelt oder glatt, stellenweise bräunlich behaart, die Farbe verschiedentlich grau oder bräunlich, auch im Innern, die Substanz hornartig, Geruch ist nicht vorhanden, aber ein äußerst bitterer und ekelhafter Geschmack.
Sie dienen zur Bereitung einer heftig wirkenden Tinktur und wie die Krähenaugen zur Darstellung von Strychnin, waren übrigens eine ziemlich obsolete Ware, bis in jüngster Zeit die Nordamerikaner ihr wieder Bedeutung gaben, indem sie die von Manila nach Europa kommende, in Posten von mehren tausend Pfunden hier wegkaufen. Die dortige Medizin zieht das Extrakt dem der Krähenaugen vor zur Bekämpfung hartnäckiger Wechselfieber und als belebendes Nervenmittel. - Zollfrei.