Iglesias
de
la
Casa, José, span. Dichter, geb. zu
Salamanca, studierte daselbst, empfing 1783 in
Madrid
[* 2] die
Priesterweihe und wurde
Pfarrer zu Carbajosa de la
Pagrada in der
Diözese von
Salamanca, wo er bereits starb.
I. stand mit seinem
Freund
Melendez an der
Spitze der sogen. sala
mantinischen Dichterschule und nahm sich die klassischen Dichter
Spaniens, namentlich
Balbuena und
Quevedo, zum Vorbild. Seine Gedichte leichterer
Gattung gehören zu den
lieblichsten Erzeugnissen der
spanischen
Lyrik, und viele von ihnen leben im
Munde des
Volkes, so namentlich die satirischen
sogen. Brieflein (Lettrillas
), in denen er die Lächerlichkeiten seiner Zeit geißelt. Weniger
glücklich war er in seinen ernstern
Dichtungen, obwohl auch diese sich durch kla
ssische Reinheit der
Sprache
[* 3] und Leichtigkeit
des Versbaues auszeichnen. Seine poetischen Werke erschienen erst nach seinem
Tod
(Salamanca 1798, 2 Bde.)
und sind seitdem öfters wieder gedruckt worden (Barcel. 1820 u.
Par. 1821, 2 Bde., und im 61.
Bande der »Biblioteca de autores españoles«, 1869).