Igels
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romanisch Degien (Kt. Graubünden, Bez. Glenner, Gem. Lugnez).
1122 m. Gem. und Pfarrdorf, auf einer Terrasse etwa 200 m über dem linken Ufer des Glenner, am O.-Fuss des Piz Sez Ner oder Sezzner, am Eingang ins Lugnez und 10,5 km ssw. der Station Ilanz der Linie Chur-Ilanz.
Postablage. Gemeinde, mit Rumein und Vattiz: 42 Häuser, 214 kathol. Ew. romanischer Zunge;
Dorf: 27 Häuser, 129 Ew. Alpwirtschaft.
Sehr alte Kirche mit schönem gotischem Altar.
Daneben eine im 15. Jahrhundert nach einer Pestepidemie erbaute Kapelle. In der Nähe Reste der ehemaligen Burg Solair und auf einer Anhöhe am Glenner die Burgruine Blumenthal, deren Mauern zum grossen Teil vom Glenner weggerissen worden sind.
Einstiger Sitz des Edelgeschlechtes derer von Blumenthal, von denen ein Christ Peter von Blumenthal 1273 urkundlich genannt wird.
Spätere Angehörige dieses Geschlechtes finden wir als Landammänner des Lugnez und des Bezirkes der vier Dörfer, Statthalter im Veltlin, Podestaten in Bormio, Morbegno und Plurs, Vögte von Maienfeld, Landschreiber des Grauen Bundes, französische Dolmetscher, Offiziere in fremden Diensten (besonders in Frankreich) und endlich als Domherren in Chur.
Der Vogt und Podestat Johann Ulrich von Blumenstein erhielt von Kaiser Karl VI. 1721 die erbliche Würde eines Reichsfreiherren.