Idisen
(im Norden Dîsin), in der deutschen Mythologie allgemeiner Name für göttliche Jungfrauen, insbesondere die Nornen und Walküren (Otfried nennt die Jungfrau Maria »Itis«). Derselbe kommt in den sogen. Merseburger Zaubersprüchen vor, wo die I. in zauberischen Verrichtungen begriffen erscheinen; sie winden Stricke, um Heere aufzuhalten, die Feinde oder ihre Führer zu fesseln, und entscheiden dadurch den Kampf. Weihestätten, an welchen ihnen geopfert wurde, scheinen der Desenberg im Osning und der Disenberg (Disibodenberg) im Nahethal gewesen zu sein. Vgl. auch Idistavisus.