Idĭosynkrăsie
(grch.), eine eigentümliche Empfindlichkeit des Organismus, die sich auf die Art, nicht auf die Stärke [* 2] des Reizes bezieht. Mit I. Behaftete empfinden Reize in anderer Art als Gesunde, finden Gerüche, welche Gesunden widerlich sind, wie den verbrannter Federn, eines glimmenden Lichts, angenehm, während ihnen Wohlgerüche unausstehlich sind. Auch für andere Sinne (Geschmack z. B.) bestehen I. Hierher gehört auch das abweichende Verhalten mancher Menschen gegen gewisse Speisen und Getränke; so werden manche Personen regelmäßig nach dem Genuß von Erdbeeren, Krebsen u. dgl. von Nesselsucht befallen u. s. w. Wenn dagegen Reize in ihrer eigentümlichen Art, aber mit veränderter Stärke empfunden werden, wenn Hysterische bei dem starken Geruch von Blumen in Ohnmacht fallen, so ist dies keine Erscheinung von I., sondern die Folge einer Hyperästhesie, einer krankhaft gesteigerten Empfindlichkeit der Nerven, [* 3] wiewohl beide Abänderungen der Sinnesempfindlichkeit nebeneinander vorkommen können. Die I. findet sich vorzugsweise bei der Hysterie (s. d.) und andern Nervenleiden.