Identität
(neulat.), Einerleiheit, herrscht im weitern Sinn zwischen Begriffen, wenn sie miteinander vertauscht werden können (Wechselbegriffe), im engern Sinn, wenn sie ein und derselbe Begriff sind. Erstere Art der I. findet zwischen Begriffen statt, welche bei verschiedenem Inhalt denselben Umfang besitzen (z. B. gleichseitiges Dreieck [* 3] und gleichwinkeliges Dreieck, denn jedes Dreieck der erstern ist zugleich eins der letztern Art). Die zweite Art der I. findet zwischen Begriffen statt, deren Inhalt und Umfang derselbe ist.
Während die erstere Art nur zwischen gewissen (den sogen.
Wechsel-)
Begriffen, findet letztere bei jedem
Begriff ohne Ausnahme
statt, denn jeder
Begriff ist nach dem
Denkgesetz: A = A, welches darum principium identitatis heißt,
mit sich selbst identisch. Umgekehrt ist derselbe aber mit seinem Gegenteil nicht identisch, d. h.
von jedem A gilt, daß es nicht = non A sei, was man den
Satz (oder das
Denkgesetz) des
Widerspruchs (principium contradictionis)
nennt, welcher nichts andres als die
Umkehrung des Identität
sprinzips ist. Insofern bei gewissen philosophischen
Systemen behauptet wird, daß zwischen gewissen für fundamental gehaltenen
Gegensätzen, wie z. B.
Subjekt (Wahrnehmendes)
und
Objekt (Wahrgenommenes) oder
Denken (welches das
Wesen des
Geistes) und
Ausdehnung
[* 4] (welche das
Wesen der
Materie ausmacht),
I. herrsche, werden diese
Systeme selbst
(Schellings
Naturphilosophie,
Spinozas
Alleinheitslehre) Identität
ssysteme
genannt.