Ideenflucht
,
die krankhafte Beschleunigung des Verlaufes (des Wechsels und der Dauer) der Vorstellungen (Ideen). In den mildern Formen hängen letztere noch inhaltlich (logisch) zusammen, es werden formell richtige Sätze (Urteile) gebildet, doch kommt der Kranke vom Hundertsten ins Tausendste, ein Gedanke jagt den andern. In den höhern Graden wird jeder logische Zusammenhang der aufeinander folgenden Vorstellungen vermißt; der Kranke reiht z. B. Wort an Wort, ohne daß eine wirkliche Satzbildung hervortritt.
Meist beherrschen hier die sog. Associationsgesetze die Aufeinanderfolge; z. B. ähnlich klingende Worte treten rasch hintereinander auf (Reimereien ohne tiefern Sinn). Schließlich spricht der Kranke nicht einmal in ganzen Wörtern, sondern nur Bruchstücke solcher werden aneinander gereiht. In diesen höchsten Graden, welche immer eine schwere (wenn auch nicht unheilbare) Reizung des Gehirns andeuten, besteht ein völliger Wirrwarr der Gedanken (ideenflüchtige Verworrenheit). Kranke mit I. sind meist unruhig, ¶
mehr
schwatzhaft u. dgl. m. In den höchsten Graden kann Tobsucht oder auch völlige Regungslosigkeit bestehen.