Ichthyosaurus
[* 2] («Fischeidechse»),
eine ausgestorbene Reptiliengattung, welche die Ordnung der Ichtyopterygier bildet und deren Überreste namentlich in der Liasformation Deutschlands [* 3] (bei Boll in Württemberg [* 4] und bei Banz in Franken) und Englands (bei Lyme-Regis an der Südküste) vielfach vorkommen. Der Kopf dieser Tiere (umstehende Abbildung zeigt ein volles Skelett) [* 5] ist sehr groß, die langen Kiefer sind mit mehrern Hundert gefalteten Kegelzähnen bewaffnet, die Augen von einem Knochenringe umgeben, ein eigentlicher Hals fehlt ganz, die Bauchregion ist stark entwickelt, der Schwanz sehr lang. Statt der Füße besaßen die I. Flossen, die stets mehr als fünf Knochenreihen ¶
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aufweisen. Sie lebten ausschließlich im Meere, nährten sich von Fischen und Ammoniten
[* 7] und erreichten 10 und mehr Meter Länge;
sie gebaren lebendige Junge. Neuerdings sind zu Holzmaden bei Kirchheim u. T. in Württemberg drei kleinere Exemplare von I. gefunden
worden, an denen auch die Haut
[* 8] erhalten ist. Die Untersuchung eines derselben durch E. Fraas ergab, daß
die bisherigen Versuche, die äußere Gestalt der Tiere zu rekonstruieren, verfehlt gewesen sind; es hatten die Ichthyosauren
nämlich auf dem Rücken eine größere Flosse und eine Anzahl kleinerer Hautlappen und der Schwanz endete mit zwei senkrecht
stehenden Lappen oder Flossen, in deren untere das Ende der Wirbelsäule mit einer an den Skeletten schon
oft beobachteten Knickung hineinreichte.
[* 2] ^[Abb.]