Hyperopie
,
Hypermetropie (grch.) oder
Übersichtigkeit, eine Form der
Ametropie, d. h. des von der Norm abweichenden
Refraktion
szustandes des
Auges, bei der im Ruhezustände der
Accommodation parallel einfallende
Lichtstrahlen nicht, wie beim
normalen
Auge,
[* 2] auf der Netzhaut, sondern erst hinter derselben ihre
Vereinigung in einem Punkte finden.
Ein hyperopisches
Auge vermag während der Accommodationsruhe also nur konvergent
einfallende
Strahlen zu einem scharfen Bildpunkte
auf seiner Netzhaut zu vereinigen.
Während das normale
Auge beim
Sehen
[* 3] in die Ferne seine
Accommodation ruhen läßt, muß das hyperopische dieselbe unter allen
Umständen, für Ferne und Nähe, in einem mit dem
Grade der Hyperopie
proportional wachsenden
Maße gebrauchen:
dies führt zur
Asthenopie (s. d.), die durch Tragen derjenigen Konvexgläser als
Brillen zu vermeiden ist, die den
Grad der
Hyperopie
ausdrücken. Diese
Refraktionsanomalie ist meist der
Grund der
Entwicklung des
Schielens nach innen. So kann die Accommodationsanspannung,
deren der an Hyperopie.
Leidende zum deutlichen
Sehen bedarf, häufig nur mit Einleitung einer vermehrten, nicht
mehr durch die
Lage des Gesichtsobjekts, sondern lediglich durch das Accomodationsbedürfnis bestimmten Konvergenz erreicht
werden. Es ergiebt sich hieraus, daß die die Hyperopie
korrigierenden Konvexgläser in sehr vielen Fällen ein ausgezeichnetes
Mittel zur nicht operativen Beseitigung der in Rede stehenden Form des
Schielens bilden.