Titel
Hymenomyceten
,
Hautpilze, diejenigen
Pilze
[* 2] aus der Gruppe der
Basidiomyceten (s. d.), bei denen das
Hymenium (s. d.) an der
Außenseite der Fruchtkörper liegt und aus kurzen keulenförmigen
Basidien besteht, die an ihrem Scheitel
je vier
Sporen auf pfriemenförmigen kurzen Ästchen, den
Sterigmen, bilden. Die Fruchtkörper selbst bestehen aus einem dichten,
nicht gallertigen Hyphengeflecht und sind ihrer Form nach außerordentlich verschiedenartig gestaltet, auch die
Lage des
Hymeniums
ist bei den einzelnen Unterabteilungen eine sehr mannigfaltige. Zu den Hymenomyceten
gehören
die meisten derjenigen
Pilze, welche man im gewöhnlichen Leben als Schwämme
[* 3] bezeichnet und die durch ihren hutförmigen,
verschieden gefärbten Fruchtkörper charakterisiert sind, wie der
Champignon, der Eierschwamm, der Fliegenschwamm,
Steinpilz,
Stachelschwamm u. s. w. Nach der Ausbildung des
Hymeniums unterscheidet man mehrere Unterabteilungen:
1) Agaricini (s. Tafel: Pilze. I. Eßbare Pilze, [* 1] Fig. 1–7; II. Giftige Pilze, [* 1] Fig. 1–6; lV, [* 1] Fig. 4); bei diesen besteht das Hymenium aus strahlenförmigen, blatt- oder leistenartigen Lamellen, die der Unterseite des Fruchtkörpers angewachsen sind.
2) Polyporei (s. Taf. I, [* 1] Fig. 8–10; II, [* 1] Fig. 7 u. 8; IV, [* 1] Fig. 5); hier bildet das Hymenium eine von zahlreichen cylindrischen oder prismatischen Kanälen durchzogene Masse, die ebenfalls auf der nach unten gekehrten Seite des Fruchtkörpers aufsitzt.
3) Hydnei (s. Taf. I, [* 1] Fig. 11 u. 12); das Hymenium bildet hier stachel- oder zahnartige Vorsprünge auf der Unterseite oder besteht aus Röhren [* 4] oder Falten, die jedoch nicht miteinander verwachsen sind.
4) Clavariei (s. Taf. I, [* 1] Fig. 13); das Hymenium überzieht den Fruchtkörper auf seiner ganzen Oberfläche und bildet eine gleichförmige glatte Haut, [* 5] der Fruchtkörper ist meist verästelt oder keulenförmig, nicht hutförmig.