Hydrazin
oder Diamid, H2N-NH2, Stammsubstanz der wichtigen organischen
Hydrazine (s. d.). Man erhält
das schwer lösliche
Sulfat, N2H4.H2SO4, durch Erwärmen von Triazoessigsaure mit konzentrierter Schwefelsäure.
[* 2] Oder man erhitzt Amidoguanidin, erhalten aus
Nitroguanidin durch Reduktion, mit Natronlauge 8-10
Stunden am Rückflußkühler,
filtriert vom ausgeschiedenen Natriumcarbonat ab und fällt aus dem Filtrat durch konzentrierte Schwefelsäure das schwerlösliche
Hydrazin
sulfat
H2N·C(=NH)-NH·NH2 + 2 NaOH + H2O = NH2.NH2 + 2 NH3 + Na2CO3
Das Hydrazin
verbindet sich mit Säuren zu
Salzen, die den
Ammoniumsalzen analog zusammengesetzt sind, nur daß das Hydrazin
eine zweisäurige
Base darstellt. Das
Chlorhydrat ^[img] krystallisiert in glänzenden Oktaedern. Das freie Hydrazin
läßt sich nicht isolieren, wohl
aber das
Hydrat, N2H4.H2O), das eine bei 119° siedende, an der Luft stark rauchende Flüssigkeit
darstellt und
Glas
[* 3] wie organische
Substanzen stark angreift. Die
Verbindungen des Hydrazin
sind für niedere Organismen außerordentlich
giftig.