Hydra
(griech.,
Hyder), s. v. w.
Wasserschlange, besonders lernäische Hydra
, das vielköpfige Ungeheuer in dem
Sumpf Lernä,
welches
Herakles
[* 2] (s. d.) tötete;
dann Name eines Sternbildes, s. Wasserschlange.
Hydra
443 Wörter, 3'112 Zeichen
Hydra
(griech.,
Hyder), s. v. w.
Wasserschlange, besonders lernäische Hydra
, das vielköpfige Ungeheuer in dem
Sumpf Lernä,
welches
Herakles
[* 2] (s. d.) tötete;
dann Name eines Sternbildes, s. Wasserschlange.
Hydra
(Süßwasserpolyp), die einfachste Form der zu den Hydromedusen [* 3] (s. d.) gehörigen Polypen, besteht aus einem schlauchförmigen Körper mit 6-8 um die Mundöffnung gestellten Tentakeln, die sich bis zu der verhältnismäßig enormen Länge von 20 m ausstrecken können und mit vielen spiralig angeordneten Nesselkapseln bedeckt sind. Er sitzt meist auf der Unterseite der Blätter der Teichlinse (Lemna) und fängt sich die zu seiner Ernährung dienenden kleinen Krebschen etc. mit Hilfe der Tentakeln.
Interessant ist seine ungemein große Fähigkeit, verloren gegangene Teile wieder zu ersetzen. Nach den zuerst von Trembley angestellten Versuchen wachsen nicht nur abgeschnittene Tentakeln nach, sondern es bilden sich aus einem der Länge nach halbierten Polypen zwei neue etc. Auch sollte das Tierchen, wenn man es wie einen Handschuhfinger völlig umstülpte, so daß die Haut [* 4] des Magens nach außen kam, ungestört fortleben; indessen hat diese letztere Angabe von dem neuesten Beobachter nicht bestätigt werden können. Die Fortpflanzung findet sowohl durch Knospung, durch welche sich also Kolonien bilden, als auch durch Eier [* 5] statt.
Vgl. A. Trembley, Histoire d'un genre de polypes d'eau douce (Leid. 1744);
N. Kleinenberg, eine anatomisch-entwickelungsgeschichtliche Untersuchung (Leipz. 1872).
Hydra
(bei den Alten
Hydrea), griechische, zum
Nomos
Argolis u.
Korinth
[* 6] gehörige
Insel, 6 km von der
Südostküste von
Argolis, ist ein von
SW. nach
NO. langgestreckter, kahler, bis 597 m
Höhe ansteigender
Felsen von 52 qkm (0,94
QM.) Flächeninhalt, mit steilen
Küsten, ohne
Bäume und
Quellen und mit geringem Anbau. Im
Altertum spärlich bewohnt,
zählte
Hydra
1879: 7342 Einw., meist Nachkommen von
Albanesen. Die
Hydrioten zeichnen sich vor allen Insulanern des
Archipels durch Unternehmungsgeist und Thätigkeit aus und sind ebenso geschickte und kühne Seeleute wie tapfere
Krieger.
Ganz auf das
Meer angewiesen, gelangten sie, namentlich durch den
Getreidehandel mit Südrußland, zu großem
Reichtum. Die
Volkszahl war 1813 angeblich bis zu 50,000
Seelen angewachsen, und das
Vermögen der
Familie Kondurioti
allein schätzte man beim
Ausbruch des Freiheitskriegs auf 14. Mill. Thlr. An letzterm nahm Hydra
den lebhaftesten
Anteil. Die
Hydrioten allein rüsteten 100
Schiffe
[* 7] mit 2000
Kanonen aus und thaten sich als die kühnsten Seehelden hervor
(Miaulis
war in Hydra
geboren).
Ihr
Ruhm ist von Dichtern vielfach verherrlicht worden; aber der äußere
Glanz der
Insel wurde gerade durch den
Krieg vernichtet
und ging auf
Syra über. Hauptort der
Insel ist die Stadt Hydra
mit 6446 Einw. Sie ist Sitz eines
Bischofs, hat enge und steile
Straßen, aber schöne
Häuser, einen sehr sichern
Hafen, viele
Kirchen (darunter eine prächtige
Kathedrale)
und eine
Marineschule; sie betreibt
Baumwoll- und Seidenweberei,
Gerberei,
Schiffbau, namentlich aber
Schiffahrt,
Schwammfischerei
und
Handel.