Hyalographie
die von Böttger und Bromeis erfundene Kunst, auf Glasplatten zum Druck sich eignende Zeichnungen einzuätzen. Man überzieht das Glas [* 2] mit Ätzgrund, radiert die Zeichnung und läßt wässerige Flußsäure, die man durch Macerieren von Flußspat [* 3] mit verdünnter Schwefelsäure [* 4] dargestellt hat, auf das Glas einwirken. Schließlich wird der Ätzgrund mit Terpentinöl abgewaschen und die Platte, damit sie beim Druck nicht springe, mit Gips [* 5] auf einer Eisenplatte festgekittet. Der Druck erfolgt auf Kupferdruckpressen mit genau geschliffenen Marmorwalzen. Wegen der Gleichförmigkeit des Glases erfolgt die Ätzung sehr gleichmäßig, die Zeichnungen werden rein und zart wiedergegeben; aber es fehlt ihnen an Schärfe und Kraft, [* 6] welcher Mangel aus der Natur des Glases herzuleiten ist. Vgl. Ätzen.