Hyacinthe
(spr. iassängt),
Pater (sein ursprünglicher
Name ist
Charles
Loyson), franz.
Prediger, geb. zu
Orléans,
[* 2] empfing 1851 die
Priesterweihe, ward 1854
Lehrer der
Dogmatik in
Nantes,
[* 3] dann
Vikar an der
Kirche St.-Sulpice
zu
Paris,
[* 4] trat in den Karmeliterorden, den er aber, weil ihm Schweigen auferlegt worden, 1869 verließ. Dieser
Schritt des
mit ungeheurem Beifall gehörten
Predigers von
Notre Dame erregte ein um so größeres Aufsehen, als Hyacinthe
zugleich angesichts
des bevorstehenden
Konzils offen die ultramontanen und jesuitischen Bestrebungen bekämpfte.
Exkommuniziert, verließ er Paris, ging nach New York, wo er sehr gefeiert wurde, kehrte aber schon Ende 1869 nach Europa [* 5] zurück. Nach dem Schluß des vatikanischen Konzils nahm er für die altkatholische Bewegung Partei, beteiligte sich im September 1871 an dem Altkatholikenkongreß zu München, [* 6] heiratete im September 1872 in London [* 7] eine Amerikanerin, welche er vorher selbst zum katholischen Glauben bekehrt hatte, und ließ sich 1873 in Genf [* 8] nieder, wo er aber schon 1874 mit den ihm zu weit gehenden Altkatholiken zerfiel. Er zog sich nunmehr nach Paris zurück; woselbst er die »gallikanische Kirche« eröffnete, als deren Rektor er seither fungiert.