Husemann
,
Theodor, Pharmakolog, geb. in
Detmold,
[* 2] studierte in Göttingen,
[* 3]
Würzburg,
[* 4]
Berlin
[* 5] und
Prag
[* 6]
Medizin, ließ sich dann in seiner
Heimat als
Arzt nieder, siedelte 1860 nach Göttingen über, habilitierte sich hier 1865 für
Pharmakologie und
Toxikologie und wurde 1873 zum außerord. Professor ernannt. 1881-83 war er als Mitglied der
Kommission zur
Bearbeitung der
Deutschen
Pharmakopöe (Bd. 2) im Reichsgesundheitsamt
thätig. Er veröffentlichte: «Handbuch der
Toxikologie» (mit seinem Vetter
August Husemann
, Berl. 1862, Supplementband 1867),
«Die Pflanzenstoffe in chem., physiol., pharmakolog. und toxikologischer Hinsicht» (mit demselben, ebd. 1871; 2. Aufl. mit Hilger, 1884),
«Handbuch der gesamten Arzneimittellehre» (2 Bde., ebd. 1873-75; 3. Aufl. 1892),
die Abschnitte über die Vergiftung mit Opium und Morphium, Nikotin, Curare, Digitalis, Nitroglycerin, Petroleum und Wurstgift in Maschkas «Handbuch der gerichtlichen Medizin», Bd. 2 (Tüb. 1882),
und über die Behandlung der Vergiftungen durch Verbindungen der Fettreihe, durch aromatische Stoffe, Pflanzengifte und Tiergifte in Penzoldt-Etintzings «Handbuch der speciellen Therapie», Bd. 2 (Jena [* 7] 1895). In den letzten Jahren war er vorzugsweise mit Studien der Geschichte der Medizin und Pharmacie beschäftigt, die ihn zu interessanten Entdeckungen über die Anästhesie durch Schlafschwämme im Mittelalter, über ältere Trichinenepidemien, über die Pharmakopöen des 16. Jahrh. u. s. w. führten.