Namentlich ist die naturwissenschaftliche Begründung wirtschaftlicher
Regeln durch ihn angeregt worden, auch behandelte er
zuerst die
Forststatik als besondere
Wissenschaft, als
Lehre
[* 8] von der
Meßkunst der forstlichen
Kräfte und Erfolge.
Er schrieb: »Forstabschätzung auf neuen wissenschaftlichen Grundlagen«
(Tübing. 1826, 2. Aufl. 1848);
»Beiträge zur Kirchenverfassungsgeschichte
und
Kirchenpolitik, insbesondere des
Protestantismus« (Wiesb. 1864, Bd. 1), eine der ausgezeichnetsten
kirchenhistorischen Leistungen der neuern Zeit.
Joh. Christian, Forstmann, geb. zu Hanau, besuchte die UniversitätHeidelberg, wurde 1818 Lehrer
an der staatswirtschaftlichen Fakultät zu Tübingen, 1821 Forstmeister in Fulda und Direktor der dortigen
Forstlehranstalt, 1824 ord. Professor an der Universität Gießen, zugleich Direktor einer noch zu gründenden Forstlehranstalt.
Letztere wurde 1825 eröffnet, 1831 mit der Universität vereinigt, nachdem Hundeshagen von der Direktion zurückgetreten war. Hundeshagen starb Er
war der Begründer einer neuen Formel- oder Normalvorratsmethode (s. Massenmethoden) zur Berechnung des
Waldertrags, des sog. Nutzungsprozents, und schuf ein neues System der Forstwissenschaft, in welchem er die «Forststatik»
als besondere Wissenschaft, als «Lehre von der Meßkunst der forstlichen Kräfte und Erfolge» behandelt. Er schrieb: «Encyklopädie
der Forstwissenschaft» (3 Abteil.: «Forstliche Produktionslehre», «Forstliche
Gewerbslehre», «Forstpolizei», Tüb. 1821-31;
4. Aufl., besorgt von Klauprecht, 1842-59),
«Die Forstabschätzung auf neuen wissenschaftlichen Grundlagen» (ebd. 1826; 2. Aufl.,
von Klauprecht, 1848),
«Lehrbuch der land- und forstwirtschaftlichen Naturkunde» (3 Abteil., ebd. 1827-30; 4. Abteil.,
hg. von Klauprecht, Karlsr. 1840). Von einer durch Hundeshagen begründeten Zeitschrift
(1824): «Beiträge zur gesamten Forstwissenschaft», sind nur 8 Hefte erschienen.
KarlBernh., prot. Theolog, Sohn des vorigen, geb. 3O. Jan. 1810 zu Friedewald bei Hersfeld, studierte
in Gießen und Halle, habilitierte sich 1831 in Gießen, wurde 1834 Professor an der UniversitätBern,
1847 in Heidelberg und, infolge
der bad. Kirchenhändel mit der dortigen Landeskirche zerfallen, 1867 in Bonn, wo er starb.
Von seinen Schriften sind hervorzuheben: «Die Konflikte des Zwinglianismus, Luthertums und Calvinismus in der bernischen Landeskirche
1532-58» (Bern
1842),
«Der deutsche Protestantismus, seine Vergangenheit und seine heutigen Lebensfragen» (Frankf. a. M.
1846; 3. Aufl. 1850),
«Die Bekenntnisgrundlage der vereinigten evang.
Kirche im Großherzogtum Baden»
[* 15] (ebd. 1851),
«Das Princip der freien Schriftforschung in seinem Verhältnis
zu den Symbolen und der Kirche» (Darmst. 1852),
«über die Natur und die geschichtliche Entwicklung der Humanitätsidee» (Berl.
1853),
«Der Weg zu Christo» (Frankf. a. M.
1853; populartheol. Vorträge) und die vortrefflichen «Beiträge zur Kirchenverfassungsgeschichte
und Kirchenpolitik, insbesondere des Protestantismus» (Bd, 1, Wiesb.
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