Titel
Hugo
Capet (von dem geistlichen Kleid Cappa, das er als Laienabt des Klosters St.-Martin in Tours [* 2] trug), Stifter des kapetingischen Königshauses (s. Kapetinger), der älteste Sohn von Hugo 1) und Hedwig, der Schwester Kaiser Ottos I., erhielt nach seines Vaters Tod 956 das Herzogtum Francien nebst den Grafschaften Paris [* 3] und Orléans. [* 4] Nachdem schon unter der Regierung des Karolingers Ludwig V., über den er die Vormundschaft führte, die ganze königliche Gewalt in seinen Händen gelegen, ward er nach dessen Tod auf der Wahlversammlung der großen Kronvasallen in Noyon zum König von Frankreich erwählt und 3. Juli 987 in Reims [* 5] gekrönt.
Doch behielt auch das legitime
Haus der
Karolinger seine Anhänger, und mit deren
Hilfe bemächtigte sich der
Bruder
Lothars II.,
Herzog
Karl von
Lothringen, der
Feste
Laon.
Immer zahlreichere
Freunde schlossen sich dem rechtmäßigen Thronprätendenten
an, bis Hugo Capet
, in verräterischem Einverständnis mit dem
Bischof von
Laon,
Karl und dessen
Neffen und Verbündeten, den
Erzbischof
Arnulf von
Reims, in seine
Gewalt bekam. Der Rest von
Hugo
Capets
Regierung verstrich in vergeblichen
Versuchen, das tief gesunkene
königliche Ansehen wieder zu heben. Er starb 24. Okt. 996 im
Alter von 57
Jahren, nachdem er schon 988 seinem
Sohn
Robert die
Thronfolge gesichert hatte.