Hüftlahmheit
(Lendenlahmheit), Sammelname für verschiedene krankhafte Zustände in dem obern Teil der Hintergliedmaßen (bei den Haustieren), welche Lahmgehen veranlassen. Es gehören hierzu außer unvollständigen Verrenkungen und Verstauchungen, Dehnungen und Zerrungen von Muskeln [* 2] Rheumatismen und andre entzündliche Reizungen bedingende Krankheitsvorgänge und -Zustände, welche das Hüftgelenk und dessen Umgebung betroffen haben. In vielen Fällen ist die Ursache einer Lahmheit in einer derartigen, oft nur schwer oder gar nicht genauer zu bestimmenden Abnormität zu suchen; ebenso häufig dient der Name, aber ohne rechten Grund, zur Erklärung einer mehr oder weniger schwierig erkennbaren Ursache des Lahmgehens auf dem Hinterfuß.
Die
Erscheinungen der Hüftlahmheit
sind sehr verschieden und meist recht wenig charakteristisch;
man sucht den
Grund der Lahmheit in der
Hüfte und den dort gelegenen Teilen, wenn die
Tiere mit der
Sohle des
Hufs fest auftreten,
bei der Schrittbewegung kurz vorwärts treten und den Unterschenkel gleichsam nachschleppen, wenn in den untern Teilen der
Gliedmaßen
Abnormitäten nicht bestehen und in unmittelbarer oder weiterer Umgebung des Hüftgelenks vermehrte
Wärme
[* 3] und
Schmerz sich kundgeben. Aus dem Gesagten geht zur Genüge hervor, daß die Behandlung auf die Erreichung sehr verschiedener
Ziele gerichtet sein muß; ein großer Teil der althergebrachten
Mittel, vom kalten
Wasser bis zu scharfen
Salben, Eiterbändern
und
Brennen, verdankt wesentlich dem Umstand seinen
Ruf, daß mit der Zeit zum Teil die die Lahmheit bedingenden
Krankheitszustände zur Ausgleichung gelangen.