Hubertusburg
(Hubertsburg), Jagdschloß in der sächs. Kreishauptmannschaft Leipzig, [* 2] Amtshauptmannschaft Oschatz, [* 3] unmittelbar beim Dorf Wermsdorf, 1721-24 vom Prinzen Friedrich August, spätern König August III. von Polen, mit großer Pracht erbaut, war lange Zeit hindurch der Schauplatz der glänzendsten Jagdfeste, wurde jedoch im Siebenjährigen Krieg zur Vergeltung der Zerstörung Charlottenburgs von den Preußen [* 4] verwüstet und von Friedrich II. dem Major Guichard (Quintus Icilius) zum Geschenk gemacht, der es an einen Berliner [* 5] Juden verkaufte.
Einen berühmten
Namen erhielt Hubertusburg
durch den daselbst geschlossenen
Frieden, welcher dem Siebenjährigen
Krieg (s. d.)
ein Ende machte.
Später wiederhergestellt, diente das
Schloß zum Teil als
Getreidemagazin, zum Teil wurde es zu einer Steingutfabrik
umgewandelt. Gegenwärtig (seit 1840) enthält es ein Landesgefängnis zur Absitzung längerer
Gefängnisstrafen,
eine Landeskranken- und
Versorgungsanstalt, eine
Irrenanstalt für unheilbare Geisteskranke und eine Anstalt für blödsinnige
Kinder.
Vgl.
Riemer, Das
Schloß Hubertusburg
sonst und jetzt
(Oschatz 1881).