Harriet, amerikan. Bildhauerin, geb. zu
Watertown
(Massachusetts), nahm schon in früher
Jugend bei dem Bildhauer
Stevenson in
Boston
[* 2]
Unterricht im Modellieren, ging dann
nach St.
Louis, bereiste den
WestenNordamerikas und gründete ein
Atelier in ihrer Vaterstadt, wo sie ihre ersten
Arbeiten schuf. 1852 ging
sie mit ihrem
Vater nach
Europa
[* 3] und wurde in
Rom
[* 4] Schülerin
Gibsons, unter dessen Leitung sie ihre Hauptstudien machte und zunächst
einige Werke älterer
Meister nachbildete.
Ihre eignen
Schöpfungen hatten wegen ihres kräftigen, energischen,
fast männlichen
Charakters große Erfolge, z. B.
Puck auf einem
Pilz,
[* 5] den sie wegen seines reizenden
Humors oft wiederholen
mußte, ein schlafender
Satyr,
[* 6] ein wachender
Satyr, eine
Sirene
[* 7] als Brunnenmodell, Beatrice
Cenci, eine sehr realistisch behandelte
gefesselte
KöniginZenobia und die Bronzestatue des StaatsmannsThomasBenton in St.
Louis.
(spr. hóssm'r), Miß Harriet, amerikan. Bildhauerin,
geb. zu Watertown (Massachusetts), zeigte schon in der Jugend eine
große Geschicklichkeit im Modellieren, beschloß daher, sich der Skulptur zu widmen, trat in Boston in das Atelier Stevensons
und studierte in St. Louis die Anatomie. Nachdem sie nach
ihrer Rückkehr von dort ihre ersten Arbeiten, eine Napoleonbüste
nach Canova und das ideale Gebilde: der Abendstern, gebracht hatte, zog sie 1852 nach Rom, bildete sich
hier unter Gibson weiter aus und fand durch ihre Werke allgemeine Anerkennung, z. B.: Önone
(1855, Marmorstatue), die schlafende Beatrice Cenci (1857), der oft wiederholte Puck auf einem Pilz, die kolossale Statue
der Zenobia in Fesseln, die Statue des amerikanischen StaatsmannsThomas Benton, der 1865 auf der Dubliner
Ausstellung preisgekrönte schlafende Faun, dem später der erwachende Faun folgte, und Entwurf zu einem Denkmal Abraham
Lincolns für Boston.