Hooft
,
Pieter Corneliszoon, ausgezeichneter holländ. Dichter und
Historiker, geb. zu
Amsterdam,
[* 3] Sohn des
Bürgermeisters Cornelis Hooft
, der sich 1587
Leicesters Tyrannei widersetzte, bereiste nach Vollendung seiner
Studien 1598-1601
Frankreich,
Italien
[* 4] und
Deutschland
[* 5] und erhielt durch die
Gunst des
Prinzen
Moritz von
Oranien 1609 das
Amt eines
Drosten
von
Muiden. Er starb im
Haag.
[* 6] Er war ein vertrauter
Freund von
Hugo
Grotius.
Sein Hauptbestreben war auf die Verbesserung
und Glättung der
Sprache
[* 7] und
Verskunst seines Vaterlandes gerichtet.
Tacitus, den er ins Holländische [* 8] (hrsg. von Brandt, 1684) übertrug, war ihm als Geschichtschreiber Vorbild. Er schrieb: »Henrik (IV.) de Groote, zijn leven en bedrijf« (Amsterd. 1626; 7. Aufl., das. 1671);
»Nederlandsche historien« (das. 1642, 2 Bde.; neueste Ausg. von Hecker, Groning. 1843-46),
ein äußerst lebendig und spannend geschriebenes Geschichtswerk, sowie eine Geschichte des Hauses Medici (Amsterd. 1649).
Als Dichter schuf er in Holland die Tragödie und die erotische Gattung (»Minnedichten«, »Sonnetten«). Von seinen dramatischen Arbeiten sind die beiden Tragödien: »Bato« und »Geeraert van Velzen« die vorzüglichsten. In seinem Lustspiel »Warenar« (neue Ausg. 1843) gab er eine treffliche Schilderung holländischer Volkssitten. Im Schloß zu Muiden bei Amsterdam, seinem Wohnsitz, wußte er einen Kreis [* 9] talentvoller Männer und Frauen um sich zu sammeln, welcher als »Muidenkring« berühmt geworden ist, und wozu auch Huygens, Vondel, Barläus gehörten. Seine »Briefe« wurden von J. van Vloten (Leid. 1855-58, 4 Bde.),
seine »Gedichten« von Leendertz Wz. (Amsterd. 1871-75, 2 Tle.) neu herausgegeben.