Titel
Hood
(spr. hudd), 1)
Samuel, brit.
Admiral, geb. begann seine Laufbahn als
Schiffsjunge und hatte sich beim
Ausbruch des Siebenjährigen
Kriegs zum
Kapitän zur
See emporgeschwungen. Als Befehlshaber der
Fregatte Vestalin eroberte er 1758 die
französische
Fregatte
Bellona. Während des nordamerikanischen
Kriegs zum
Baronet und
Admiral erhoben, schlug
er den französischen
General
Grasse bei der
Insel St.
Christoph sowie 14. April mit dem Oberadmiral
Rodney bei
Guadeloupe
und nahm einige
Tage später noch zwei französische
Linienschiffe und zwei
Fregatten an der Durchfahrt
von
Mona weg. Er ward 1782 durch die Ernennung zum irischen
Peer belohnt und trat 1784 ins
Unterhaus, wo er zur
Opposition gehörte. 1786 ward
er zum
Lord der
Admiralität ernannt.
Beim Beginn des französischen
Kriegs erhielt
er den Oberbefehl im
Mittelmeer, nahm
Toulon,
[* 3] eroberte 1794
Corsica,
[* 4] war dann in der
Seeschlacht bei
Ouessant und bei der
Landung bei
Quiberon thätig,
zog sich aber, als ihm die französische
Flotte bei
Brest entkam, zurück. 1796 zum englischen
Peer mit dem
Titel
Viscount Hood
von
Whitley ernannt, starb er als
Gouverneur des
Hospitals von
Greenwich -
Sein jüngerer
Bruder,
Sir
Alexander Hood
(gest. zeichnete sich gleichfalls in den
Kriegen gegen
Frankreich als Seeheld aus, avancierte zum
Admiral und wurde 1794 zum
Baron und 1801 zum
Viscount von
Bridport erhoben.
2)
Thomas, engl. Humorist, geb.
zu
London,
[* 5] war kurze Zeit
Kaufmann, dann Kupferstecher, seit 1821 ausschließlich
Schriftsteller. Er starb Nachdem er früh schon für belletristische
Blätter Beiträge geliefert, übernahm er
die Redaktion des
»London
Magazine«, gründete später »Hood's
Magazine« und leitete endlich
»New Monthly«.
Sein ausgezeichneter
Humor zeigte sich in der Gedichtsammlung »Whims and oddities« (1827),
in der Satire auf die englischen Touristen: »Up the Rhine« (2. Aufl. 1840) und im »Comic Annual«. Eine Schöpfung der Phantasie ist »The plea of the midsummer fairies« (1828). Aber auch die Schwester des Humors, die Wehmut, war ihm eigen, und sie machte ihn zum Dichter des sozialen Elends. Dahin gehören die Ballade »The dream of Eugene Aram« (1829; deutsch, Bromb. 1841) sowie die Romanzen: »The song of the shirt« (1843 im »Punch«),
welche die
Not der
Londoner Nähterinnen schildert, und »The
bridge of sighs« (1845; beide deutsch von
Freiligrath). In der prosaischen
Erzählung war Hood
minder glücklich. Eine
Ausgabe seiner Werke erschien 1869-1873 in 10
Bänden eine Auswahl
1875; »Poems« (illustriert)
London 1880. Die bedeutendsten Gedichte übertrug
Harrys (Hannov. 1859) ins Deutsche.
[* 6]
3) Edwin Paxton, engl. Schriftsteller und Kanzelredner, geb. 1820 zu Westminster, erwarb sich seine Bildung auf privatem Weg und wirkte viele Jahre hindurch als Prediger einer Independentengemeinde in London. Er ist der Verfasser einer größer Anzahl von Büchern historischen, moralphilosphischen ^[richtig: moralphilosophischen] und religiösen Charakters von meist popularisierender Tendenz, wie »Self-education«, »The dark day of Queen Mary«, »The golden day of Queen Bess«, »Genius and industry«, »Dream-land and ghost-land«, »Mental and moral philosophy of laughter«, »The peerage of poverty«, »The world of anecdote«, »The world of proverb and parable« etc., und hat auch auf dem Gebiet der Biographie mehrere gediegene Leistungen (über Wordsworth, Swedenborg, Cromwell u. a.) zu verzeichnen. Als ein Schriftsteller der Carlyleschen Schule hat er seiner Verehrung für den Meister in einem besondern Werk: »Thomas Carlyle, philosophic thinker, theologian etc.« (1875), Ausdruck gegeben. Auch als Redner genoß er große Popularität. Er starb
4)
Tom, engl. Dichter und Schriftsteller, Sohn von Hood
2),
geb. zu Lake House (Grafschaft Essex),
studierte seit 1853 in Oxford [* 7] und begann dort mit Erfolg seine dichterische Laufbahn mit »Pen and pencil pictures« (1856). Gleiches Glück machte seine zweite Gedichtsammlung: »Quips and cranks« (1861),
der zahlreiche Werke nachfolgten. Wir führen an: »The daughters of King Daher« (1861);
»Loves of Tom Tucker etc.« (1862);
»A disputed inheritance«, Roman (1863);
»Vere Vereker's vengeance« (1864);
»Jingles and jokes for the little folks« (1865);
»Captain Master's children«, Novelle (1865);
»A golden beart« (1867),
sein bester Roman;
»The lost link«, Roman (1868);
»Upside down« (1868);
»Money's worth«, Novelle (1870);
»Tetsetilla's posy, a fairy tale« (1870);
»Love and valour« (1871);
»The pleasant tale of Puss and Robin« (mit Illustrationen von L. Frölich, 1871);
»The book of modern
English anecdotes« (1873) u. a. Seit 1865 leitete Hood
die
Herausgabe des
»Fun«. Er starb