Hombrechtikon
(Kt. Zürich,
Bez. Meilen).
514 m. Gem. und Pfarrdorf, auf dem Bergrücken rechts über dem
Zürichsee, an der
Schwelle des
Zürcher
Oberlandes, an der Kreuzung der
Strassen
Rüti-Stäfa und
Uerikon-Grüningen und 5 km nw.
Rapperswil. Station der Linie
Uerikon-Bauma. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach
Grüningen und
Gossau. Die Gemeinde zieht
sich vom rechten Ufer des
Zürichsees bis hinauf zur Wasserscheide zwischen
Zürichsee und
Glatt und umfasst ausser dem Dorf
noch viele
Höfe und
Weiler, wie
Feldbach,
Auf Dorf, Hinterschlatt,
Rüti,
Schlatt,
Schleipfe,
Bochslen,
Breitlen,
Eichwies,
Ghei,
Herrgass,
Langacker,
Langenried,
Lutikon, Niederfeld,
Platten,
Tobel,
Weingarten,
Widum,
Braunensberg,
Dändlikon, Uezikon
und einen Teil von
Schirmensee. Zusammen 478
Häuser, 2292 Ew. (wovon 243 Katholiken); Dorf: 40
Häuser, 217 Ew. 3 Schulgemeinden
(Hombrechtikon
,
Feldbach und Uezikon), Sekundarschule.
Wein- und Obstbau, Viehzucht und Milchwirtschaft. 6 Käsereien. Schöne Waldungen. Rege industrielle Tätigkeit: Baumwollspinnerei, Seidenweberei, mechanische Teppichweberei, elektrotechnisch-physikalische Fabrik, Sägen- und Maschinenmesserfabrik, Zigarren- und Tabakmanufakturen, Wein- und Spirituosenhandel. Wasserversorgung. Verkehrsverein. Viele schöne Aussichtspunkte. In Schirmensee (am Fuss des Rosenbergs) Pfahlbauten aus der Steinzeit; am gleichen Ort römische Dachziegel und eine dicke Mauer, wahrscheinlich Ueberrest eines römischen Wachtturmes.
Alemannensiedelung. 1196: Hombrechtikon;
ursprünglich Humbrechtinghofen =
Höfe der Söhne des Humrecht. Hier wohnte ein
seit 1240 erwähntes Dienstmannengeschlecht, Truchsesse von
Einsiedeln, das in Zürich
als ratsgenössiges Rittergeschlecht
von
1330 bis 1363 unter dem Namen Truchsess vorkommt. Die Lage der Burg ist unbekannt. Der
Ort war lange Zeit mit vielen andern
Dörfern in die dem Kloster
Einsiedeln gehörende Kirche auf der
Insel
Ufenau (im
Zürichsee) eingepfarrt,
hatte daneben schon früh ein dem h. Nikolaus geweihtes
Kirchlein und erhielt 1369 das Recht, einen eigenen Pfarrer anzustellen.
Jetzige Kirche 1756-59 erbaut. Die weltliche
Herrschaft stand hier zuerst dem
Haus
Habsburg-Oesterreich zu, das sie 1374 an
die
Brüder Heinrich und Hermann Gessler verpfändete, worauf sie 1408 durch Kauf an die Stadt
Zürich
kam. Von der jetzigen Gemeinde Hombrechtikon
gehörten 53
Höfe und
Weiler zur Landvogtei
Grüningen und 26 zur Obervogtei
Stäfa.
Die Leute von Hombrechtikon
nahmen zusammen mit den
Bürgern des Nachbarortes
Stäfa an der aufständischen Bewegung von 1794 und 1795 teil.
Vergl. Strickler, G. Heimatkunde von Hombrechtikon.
Zürich
1896. - Strickler, G. Das Zürcher
Oberland. Zürich
1902.