Holzschuh
,
Dietrich (auch
Tile Kolup genannt), einer der falschen
Friedriche, welche sich für den 1250 gestorbenen deutschen
Kaiser
Friedrich II. ausgaben. Er trat um 1283 zuerst in
Köln
[* 2] auf; als er indes hier keinen Anhang fand,
wandte er sich nach
Neuß,
[* 3] wo er zwei Jahre sein
Wesen trieb und von dem abergläubischen
Volk, das von ihm
Erlösung von dem
Druck der
Fürsten hoffte, freudig anerkannt wurde. Er wagte es sogar,
Rudolf von
Habsburg vor seinen
Thron
[* 4] zu laden, um denselben
als König zu belehnen, und trat für die
Friesen ein, welche damals von dem
Grafen von
Holland bedrängt
wurden. Zauberkünste und Wunderthaten wurden ihm zugeschrieben. Als König
Rudolf 1285 wegen einer
Einkommensteuer, die er
mehreren
Städten auflegte, mit diesen in Streit geriet, begab sich Holzschuh
, um dem Schauplatz des
Kampfes näher zu sein, nach
Wetzlar,
[* 5] wo er mit großem
Pomp einzog. Als aber
Rudolf herbeieilte, unterwarf sich
Wetzlar und gab Holzschuh
preis, der am als
Ketzer verbrannt wurde.
Vgl. V. Meyer, Tile Kolup (Wetzlar 1868).