Holowackij
,
Dichter, s. Golowatzkij.
Holowackij
4 Wörter, 37 Zeichen
Holowackij,
Dichter, s. Golowatzkij.
(Holovackij), Jakow Fedorowitsch, kleinruss. Gelehrter und Schriftsteller, geb. zu Czepiele bei Zloczow in Ostgalizien, studierte auf dem Gymnasium zu Lemberg, [* 4] dann in Kaschau, Pest und endlich an der theologischen Fakultät der Universität Lemberg, ward 1843 griechisch-unierter Priester und 1848 auf den Lehrstuhl der russischen Sprache [* 5] und Litteratur an der Universität Lemberg berufen. Hier bethätigte er sich lebhaft an den Publikationen, welche die Rechte der russischen Nationalität verteidigten, und zog sich dadurch die heftige Feindschaft der Polen zu, die sich noch verstärkte, als Graf Goluchowski Statthalter von Galizien wurde.
Nachdem Golowatzkij 1867 an der ethnographischen Ausstellung zu Moskau [* 6] teilgenommen, verließ er Galizien und wandte sich nach Rußland, wo er zum Vorsitzenden der Archäographischen Kommission zu Wilna [* 7] ernannt wurde. Sein litterarisches Hauptverdienst besteht in der Herausgabe einer reichhaltigen Sammlung russischer Volkslieder, die unter dem Titel: »Narodnyja pěsni Galickoj i Ugarskoj Rusi« (»Volkslieder des galizischen und ungarischen Rußland«, Mosk. 1879, 4 Bde.) erschien und, mit historisch-statistischen und ethnographischen Beschreibungen der einzelnen Ländergebiete, einer ethnographischen Karte und Abbildungen der Volkstypen und Trachten versehen, das bedeutendste Werk über den Gegenstand bildet.
Außerdem veröffentlichte Golowatzkij besonders historische Arbeiten über Galizien und Kleinrußland, die sehr geschätzt werden, eine »Grammatik der russischen Sprache in Galizien« (russ., Lemb. 1849),
eine »Altslawische Chrestomathie« (Wien [* 8] 1854) sowie deutsch ein Programm »Über den Heereszug Igors« (Lemb. 1853),
»Die Stadt Lemberg 1809« (das. 1861),
»Sweipolt Fiol« (Wien 1876) u. a. In der letzten Zeit seiner Wirksamkeit hat Golowatzkij mit Eifer die »Einheit der russischen Nationalität« von den Karpathen bis Kamtschatka gepredigt. Seine jüngsten Arbeiten sind in den Schriften der Petersburger Akademie der Wissenschaften enthalten. - Sein Bruder Iwan Golowatzkij, geb. 1816, lange Zeit als Militärarzt thätig, zuletzt Redakteur eines offiziellen Blattes, hat sich auch als Dichter in der heimatlichen Litteratur einen Namen gemacht. Es erschienen von ihm: »Věnok Rusinam na obžinki« (»Erntekranz für die Russinen«, Wien 1846-47, 2 Bde.);
»Gesang einer fröhlichen Stimme« (an den Kaiser Nikolaus, 1848) u. a.