Hohgant
,
s. Luzerner Alpen.
Hoher Rat - Höhlen
Hohgant
501 Wörter, 3'374 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Hohgant,
s. Luzerner Alpen.
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Hohgant
(Kt. Bern,
Amtsbez. Interlaken und Signau).
2199 m. Bergstock, in der Emmengruppe und höchster Abschnitt der vom Sigriswilergrat
zum Pilatus ziehenden Kette. Wird begrenzt im N. und O. vom Emmenthal, im S. vom Habkernthal und im W. vom
Thal der Zulg und bildet eine nahezu 9 km lange Felsmauer, die O.-W. streicht, nach N. und O. sehr steil abfällt, zu den
obern Alpweiden des Habkernthales nach S. dagegen sanfter geböscht ist. Trägt eine Reihe von kleinen Einzelgipfeln, die
durch wenig tiefe Sättel von einander getrennt sind. Beginnt im O. mit dem steilwandigen und bewaldeten
Grat des Scherpfenbergs und trägt von da nach W. der Reihe nach die Jurtenfluh (1811 m), den Hohgant
(auch Furggengütsch genannt; 2199 m),
die Steinige Matt (2165 m), das Trogenhorn (2038 m), die Gäbelistritfluh (2000 m) und die beiden Kuppen
des Widderfeld (2071 und 2064 m). Biegt von da nach S. um, senkt sich zum Krinnenpass (1860 m), hebt sich in der Breitwangfluh
wieder bis 1940 m und steigt neuerdings ab, um am Grünenbergpass (1552 m) mit dem Seefeldgrat und der das Justisthal oben
abschliessenden Scheibe zu verwachsen.
Hohganthorn - Hohlenst
* 2
Seite 42.593.
Imposant ist der Anblick des Hohgant
von N. und W. aus. Er steigt hier über Schangnau, dem Bumbachthal und hinter Eriz als
mächtige Felsenmauer auf, die an ihrem Fuss von Wald und schönen Bergweiden umsäumt ist. Ueber dem mit Steintrümmern übersäten,
durch einige Rasenbänder gegliederten und von zahlreichen Runsen angeschnittenen Steilhang türmt sich
zu oberst eine in beinahe senkrechten Wänden abfallende, grossartige Felsenbastion auf. Durch seine wuchtige Felsmasse fällt
der Hohgant
im Alpenpanorama von Bern,
vom Emmenthal oder von den Jurahöhen aus sofort auf. Kann am bequemsten von S. her durch
das Habkernthal erstiegen werden, ist aber
¶
auch von N. (Schangnau oder Bad Kemmeriboden) und von W. (über Eriz und die Breitwangalp) aus zugänglich. Aussicht sehr bemerkenswert
und ausgedehnt, umfasst die Berner Hochalpen, das Bergland des Emmenthales und die Steinwüsten der Schrattenfluh. 1788 wurde
der Hohgant
vom Professor Johann Georg Tralles aus Bern
im Verlaufe seiner Aufnahmen und Berechnungen der
gegenseitigen Lage und Höhendifferenzen der Gipfel des Berner Oberlandes mit dem Theodolith bestiegen.
Im geologischen Bau stimmt der Bergstock des Hohgant
mit der Schrattenfluh überein. Die Basis bilden dunkle Kreideschichten,
die sich bis zu den tiefsten Scharten der Kette, z. B. bis zum Grünenbergpass hinauf verfolgen lassen;
darauf liegt graues Neocom und zu oberst finden wir weissen Nummulitensandstein, der alle Gipfel der Hohgant
gruppe aufbaut,
stellenweise aber völlig verwittert ist und, wie auf der Steinigen Matt, nur noch ein mächtiges Haufwerk von Trümmern bildet.
Direkt unter diesem quarzitischen sog. «Hohgant
sandstein» findet man stellenweise
einige schwache Spuren von Kohlenflözchen.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Hohgant,
Bergstock der Emmegruppe in den Berner Alpen (s. Westalpen), vom Brienzergrat durch das Quellthal der Großen Emme geschieden.
Kreideformation
* 3
Kreideformation.
Der Hohgant
besteht aus Kalkstein der Kreideformation
[* 3] und Quarzsandstein der Nummulitenformation, stürzt nördlich
mit kahlen Kalkwänden ab und trägt auf dem Südabfall steinige Alpweiden und Waldungen.
Die wichtigsten
Erhebungen sind das Widderfeld (2071 m), das Trogenhorn (2038 m) und der eigentliche Hohgant
(2199 m) am Ostende
[* 4] des Grates.