Hohes
Venn, auch Hohe Veen (eigentlich Fenn, d. i. Sumpf), Hochfläche des westniederrhein. Bergsystems, teils zur preuß. Rheinprovinz, [* 2] kleinernteils zu Belgien [* 3] gehörig, hängt im SO. durch den im Weißenstein 710 m hohen Zitterwald mit der Eifel zusammen und reicht südwärts bis an die Warche, im O. bis an die Roer. Im N. fällt das Plateau mit scharfem Rande in die Tiefebene ab. Es ist eine gipfel- und waldlose öde Hochfläche voller Torfmoore, 1800 qkm groß, deren Lager [* 4] 1-6, sogar bis 8 m mächtig sind.
Das hohes Venn
im engern
Sinne, mit den
Quellen der Roer und der
Helle, liegt zwischen Eupen,
[* 5] Montjoie und
Malmedy,
sendet Zweige nach
Belgien und hat 28 km Länge und 6-8 km
Breite.
[* 6] Sein höchster Punkt ist die Botrange von 695 m absoluter,
aber geringer relativer Höhe. Südlich von Montjoie liegt die
Straße nach Bütgenbach, die das Wolfsvenn
durchschneidet,
3,7 km im
Süden von Kalterherberg 573 m und bei Elsenborn 620 m hoch. Dem 656 m hohen Stela bei Mützenich,
nördlich von Montjoie, schließt sich das bis zum Olbertshart reichende Montjoier
Venn und das
Brack-Venn, zusammen 700 qkm,
an. Im nördl. Rande des
Gebirges liegt der
Aachener
Wald südlich und der Lousberg (253 m) nördlich von
Aachen.
[* 7] Hier trifft man Sandstein,
Thon, Kalkbänke und Mergel der Kreideformation.
[* 8] Auch finden sich an der Nordseite des hohes Venn
Zink-
und Bleierze in großen Lagern im Eifelkalkstein. Der Hauptbestandteil ist aber versteinerungsloser, krystallinischer Ardennenschiefer
mit eingelagerten Torfmooren.