ehedem deutsche Grafschaft, dann Fürstentum im fränk. Kreis, zählte 1802 auf 940 qkm
(17 QM.) 60,000 und 1805 auf 1760 qkm (32 QM.) 108,600 Einw.,
verlor durch die Rheinbundsakte seine Selbständigkeit und steht jetzt zum Teil unter württembergischer, zum Teil unter
bayrischer Oberhoheit. Das gleichnamige alte Herrengeschlecht in Franken kommt zuerst auf der Burg Holloch bei
Uffenheim vor und nannte sich seit dem 12. Jahrh. nach derselben. Sein Grundbesitz breitete sich frühzeitig über die fränkischen
Thäler der Kocher, Jagst, Tauber und Gotlach aus.
Der erste Graf war Heinrich (1192-1209). Seine Söhne Konrad und Gottfried, treue Anhänger Kaiser Friedrichs II., stifteten die
Linien Hohenlohe-Brauneck und Hohenlohe-Holloch. Jene teilte sich 1249 in die Zweige Hohenlohe-Haltenbergstetten und Hohenlohe-Brauneck
und starb 1390 aus. Gottfried von Hohenlohe, der die Hauptlinie weiterführte, erwarb 1234 die Herrschaft Langenburg. Seine Söhne
begründeten 1255 die Linien Hohenlohe-Weikersheim und Hohenlohe-Uffenheim (Speckfeld). Letztere erlosch 1412, die erstere spaltete sich 1551 in
zwei Linien: Hohenlohe-Neuenstein und Hohenlohe-Waldenburg, die noch gegenwärtig bestehen und 1764, resp. 1744 in
den Reichsfürstenstand erhoben wurden.
Die protestantische Linie der Neuensteiner zerfiel wieder in die Speziallinien: Hohenlohe-Neuenstein-Öhringen, welche 1805 erlosch,
und Hohenlohe-Neuenstein-Langenburg. Die Besitzungen der Linie Öhringen fielen dann an die Langenburger Linie, welche außer dem Stammfürstentum
noch die obere Grafschaft Gleichen (unter sachsen-koburg-gothaischer Hoheit) besitzt und sich in drei Äste
spaltet: Hohenlohe-Langenburg, 234 qkm mit 18,000 Einw. (gegenwärtiger Fürst: Hermann, geb. s. Hohenlohe 8);
Hohenlohe-Öhringen
(ehedem Ingelfingen), 330 qkm mit 25,000 Einw., außerdem mit Anteilen an der Grafschaft Gleichen und der Standesherrschaft Slawentzitz
(385 qkm mit 25,000 Einw.) und Majoratsgütern in Schlesien (gegenwärtiger Fürst: Hugo, Herzog von Ujest,
seit geb. seit 1870 Senior des fürstlichen Gesamthauses);
Hohenlohe-Kirchberg, 220 qkm mit 17,000 Einw., mit
dem Fürsten Karl von Hohenlohe in männlicher Linie erloschen.
Die katholische Linie der Waldenburger stiftete 1754 den Phönixorden
und teilte sich in zwei Zweige. Der eine, Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein, 688 qkm mit 35,000 Einw., zerfiel durch die beiden Söhne
des am verstorbenen Fürsten Ludwig von Hohenlohe-Bartenstein und Jagstberg, den Fürsten Karl, welchem sein Sohn
Johannes, geb.
folgte, und den Fürsten Albert, geb. in die Linien Hohenlohe-Bartenstein
und Hohenlohe-Jagstberg. Der andre Zweig, Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, besitzt 275 qkm und 18,000 Einw., teils unter württembergischer,
teils unter bayrischer Hoheit, und wird vertreten unter jener durch den Fürsten Friedrich Karl, geb. (Sohn des Fürsten
Friedrich Karl, s. Hohenlohe 5), unter dieser durch den Fürsten Chlodwig (s. Hohenlohe 6) zufolge des zwischen
diesem und seinem ältern Bruder, dem Herzog Viktor von Ratibor (geb. abgeschlossenen Vertrags. Beide
ererbten 1834 vom letzten Landgrafen Viktor Amadeus von Hessen-Rheinfels-Rotenburg das Herzogtum Ratibor, das Fürstentum Korvei
u. a., worauf Viktor vom König von Preußen zum Herzog, Chlodwig zum Prinzen von Ratibor und Korvei
ernannt wurde.
1) Friedrich Ludwig, Fürst von Hohenlohe-Ingelfingen, preuß. General, geb. kämpfte im Siebenjährigen
Krieg in der Reichsarmee, trat 1768 in preußische Dienste und war schon 1778 Oberst beim Regiment Tauenzien. 1792 und 1793 befehligte
er eine Division, mit der er sich in den Treffen bei Oppenheim, Pirmasens, Hornbach und besonders bei der Wegnahme der Weißenburger Linien
auszeichnete. Einen glänzenden Sieg erfocht er bei Kaiserslautern, ward 1796 Generalleutnant und erhielt das Kommando
des Neutralitätskordons an der Ems. In demselben Jahr folgte er seinem Vater als Fürst von Hohenlohe-Ingelfingen
in der Regierung, wurde 1798 General der Infanterie, 1804 Gouverneur der fränkischen Fürstentümer und dann Kommandant von Breslau. 1805 befehligte
er ein preußisches Korps zwischen der Saale und dem Thüringer Wald, und im Krieg von 1806 führte er das Heer,
welches 14. Okt. bei Jena besiegt wurde.
Nach der tödlichen Verwundung des Herzogs von Braunschweig bei Auerstädt erhielt er den Oberbefehl und führte die Trümmer
des preußischen Heers der Oder zu, kapitulierte aber, durch Massenbachs, seines Generalquartiermeisters, Bericht irre geleitet,
bei Prenzlau 28. Okt. mit 17,000 Mann. Die Rechtfertigung dieses schmählichen Aktes gelang ihm so wenig, daß
er den preußischen Dienst verlassen mußte, und da er schon im August 1806 die Regierung seines (mediatisierten) Fürstentums
seinem Sohn August übergeben hatte, zog er sich auf sein Gut Slawentzitz in Schlesien zurück. Er trat im Freiheitskrieg nicht
wieder in Aktivität und starb in Slawentzitz.
2) Ludwig Aloysius, Fürst von Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein, Marschall von Frankreich, geb. trat 1792 als Oberst in die
französische Emigrantenarmee und warb für dieselbe ein Regiment, mit dem er sich besonders beim Sturm auf die Weißenburger Linien
auszeichnete. Er trat darauf in holländische Dienste und führte mit seinem Regiment, fast umzingelt, 1794 einen
meisterhaften Rückzug von der Insel Bommel hinter die Waal aus und machte dann in österreichischen Diensten die Feldzüge von 1794 bis 1798 als
Oberst, den von 1799 als Generalmajor unter dem Erzherzog Karl mit. 1806 wurde er Feldmarschallleutnant und 1807 Statthalter von
Galizien. Nach der Wiedereinsetzung der Bourbonen (1814) trat er in französische Kriegsdienste und wurde Generalleutnant und
Kommandant eines von ihm geworbenen und nach ihm benannten Regiments, mit welchem er 1823 dem Feldzug gegen Spanien beiwohnte.
Er wurde hierauf nationalisiert,
mehr
Marschall und Pair und starb in Lunéville. Die Regierung seines Landes hatte er schon im November 1806 an seinen Sohn
Karl August Theodor abgetreten.
3) Alexander Leopold Franz Emmerich, Prinz von Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, vielgenannter Wundermann, geb. zu Kupferzell
bei Waldenburg, war das 18. Kind aus der Ehe des gemütskranken Erbprinzen Karl Albrecht mit der Tochter eines
ungarischen Edelmanns, Judith, Freiin von Reviczky. Durch die fromme Mutter bei der Geburt der Kirche geweiht, wurde er nach dem
frühen Tod seines Vaters durch den Exjesuiten Riel erzogen, kam 1804 in das Theresianum, 1810 in das erzbischöfliche Seminar
zu Wien, dann in das Seminar nach Tyrnau und 1814 nach Ellwangen. 1814 ward er von dem Metropolitanstift in Olmütz zum Domicellar
erwählt, erhielt 1815 die Priesterweihe und ward 1817 Priester in München.
Hier sowohl als in Bamberg, wo er geistlicher Rat bei dem Generalvikariat geworden war, beschuldigte man ihn
des Jesuitismus und Obskurantismus, während das Volk ihn verehrte. Den ersten Versuch einer Wunderkur machte er gemeinschaftlich
mit dem Bauer Martin Michel an einer Prinzessin von Schwarzenberg, welche infolge einer Rückgratsverschiebung erlahmt war, jedoch
mit Hilfe von Maschinen bereits wieder sitzen und stehen konnte. Als Michel sie »im Namen Jesu und der heiligen
Dreifaltigkeit« zum Gehen aufforderte, leistete sie Folge.
Dieser Erfolg veranlaßte den Prinzen, nun allein als Wunderthäter aufzutreten, und bald strömten ihm Massen Hilfsbedürftiger
zu, von denen er vor allem festen Glauben an die Macht seines Gebets forderte. Unmutig über das Mißlingen vieler Heilungen,
begab sich Hohenlohe 1822 nach Wien und dann nach Ungarn, wo er Domherr zu Großwardein, 1829 Großpropst und 1844 Titularbischof
wurde. Er starb in Vöslau bei Wien. Hohenlohe hat zahlreiche geistliche Schriften veröffentliche
Vgl. Scharold, Lebensgeschichte
Alexanders von Hohenlohe (Würzb. 1824).
4) Adolf, Prinz von Hohenlohe-Ingelfingen, geb. Sohn von Hohenlohe 1),
nahm am Krieg von 1815 teil, widmete sich teils der Landwirtschaft, teils dem Staatsdienst als Landrat und Landwehroffizier und
that sich namentlich bei der Grenzbewachung gegen Polen 1831 hervor. Seine politische Thätigkeit begann er als Marschall des
schlesischen Provinziallandtags und auf dem Vereinigten Landtag 1847. Er gehörte 1850 sowohl dem Erfurter
Parlament als der preußischen Ersten Kammer an, ging dann ins Herrenhaus über, dessen Präsident er 1856 wurde, und übernahm nach
dem Rücktritt des liberalen Kabinetts der »neuen Ära« das Präsidium in dem neuen konservativen Ministerium, dessen Leitung
er aber schon 23. Sept. d. J. an Bismarck-Schönhausen überließ. Er starb
5) Friedrich Karl Joseph, Fürst zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, Sphragistiker und Heraldiker, geb. zu Stuttgart, war
Generalleutnant und Generaladjutant des Kaisers von Rußland und starb als Senior der fürstlich Hohenlohe-Waldenburgschen Hauptlinie zu
Kupferzell in Württemberg. Seine Werke, die meist nicht in den Handel gekommen, sind: »Das Hohenlohische
Wappen« (im »Archiv für Hohenlohische Geschichte« 1859, Bd.
1);
»Sphragistisches Album. Mittelalterliche Siegel der gegenwärtig noch blühenden Geschlechter des hohen deutschen Adels«
(Stuttg. u. Frankf. 1859-66, 4 Hefte);
»Mittelalterliche Frauensiegel«;
»Zur Geschichte des Fürstenbergischen Wappens«
(1860);
Ȇber
den Gebrauch der heraldischen Helmzierden im Mittelalter« (das. 1868);
»Dreihundert mittelalterliche Siegel« (Heilbr. 1882).
- Als Chef des fürstlichen Hauses folgte ihm Fürst Nikolaus, geb. 1841, der aber schon starb, und diesem dessen
zweiter Bruder, Fürst Friedrich Karl, k. k. Kämmerer und Sekretär bei der Statthalterei in Zara.
6) Chlodwig Karl Viktor, Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst, Prinz von Ratibor und Korvei, deutscher Staatsmann, geb. zu Schillingsfürst,
zweiter Sohn des Fürsten Franz Joseph und der Fürstin Konstanze, gebornen Prinzessin zu Hohenlohe-Langenburg, studierte in Göttingen,
Heidelberg und Bonn die Rechte, trat 1842 als Auskultator zu Ehrenbreitstein in den preußischen Staatsdienst,
weil er als zweiter Sohn auf keinen großen Besitz zu rechnen hatte, wurde dann Referendar in Potsdam und Assessor in Breslau.
Da jedoch sein Haus von dem Landgrafen von Hessen-Rheinfels-Rotenburg die Herrschaften Ratibor und Korvei geerbt hatte, welche
sein älterer Bruder, Viktor, 1845 als Herzog von Ratibor (s. d.) bekam, so fiel ihm die Herrschaft Schillingsfürst
zu, deren Verwaltung er 1846 übernahm. Er trat nun als Standesherr in den bayrischen Reichsrat ein, wo er eine nationale, freisinnige
Richtung verfolgte, aber auch als Preußenfreund und Demokrat scheel angesehen wurde. 1849 ging er als
Reichsgesandter nach London. 1866, als die schwere Krisis der innern Entwickelung für Deutschland herangekommen war, erfaßte
er mit klarem staatsmännischen Blick die politische Lage, welche einen Anschluß an Preußen erforderte. Er ward hierauf zum
bayrischen Ministerpräsidenten und Minister des Auswärtigen und des königlichen Hauses ernannt.
Seine wichtigste Aufgabe war die Frage der deutschen Einheit. Hohenlohe wollte, wie er 19. Jan. und der Kammer erklärte, weder
den im Prager Frieden vorbehaltenen und von der partikularistischen Partei in Süddeutschland verlangten Südbund noch den deutschen
Einheitsstaat, sondern eine föderative Einigung der süddeutschen Staaten mit dem Norddeutschen Bund zu
einem Staatenbund. Er fand bei Durchführung seiner Pläne anfangs weniger Schwierigkeiten bei der Abgeordnetenkammer als bei
den Reichsräten, welche sich lange sträubten, den Zollverein und das Zollparlament ohne das liberum veto Bayerns zu genehmigen.
Endlich fügten sie sich (Oktober 1867), aber bei den Wahlen zum Zollparlament blieb die nationale Partei
in Süddeutschland erheblich in der Minderheit, so daß die Sessionen desselben, bei denen Hohenlohe zum ersten Vizepräsidenten
gewählt wurde, für die Sache der Einigung unfruchtbar blieben. Hohenlohe machte sich nun einträchtiges Zusammengehen mit dem Norddeutschen
Bund zur Richtschnur seiner auswärtigen Politik und erfüllte die durch das Schutz- und Trutzbündnis mit
Preußen von 1866 Bayern auferlegte moralische Pflicht, indem durch das Gesetz vom das bayrische Heer nach dem Vorbild
des preußischen von Grund aus umgestaltet und vermehrt wurde. Als er aber durch ein neues Schulgesetz, welches übrigens am
Widerspruch der Reichsräte scheiterte, die Schule von der Kirche trennen wollte und nach der Berufung des
vatikanischen Konzils durch ein Rundschreiben vom die europäischen Kabinette zu einem gemeinsamen Auftreten gegen
die römischen Pläne
mehr
aufforderte, zog er sich den unversöhnlichen Haß der ultramontanen Partei zu, welche sich nun an die Spitze der Opposition
stellte, alle unzufriedenen Elemente, die Reste der großdeutschen Partei und die Partikularisten, um sich sammelte und durch
ihre energische Agitation bei den Neuwahlen der Abgeordneten eine Majorität von 4 Stimmen (79 Ultramontane
gegen 75 Liberale) errang. Als bei den durch die Auflösung dieser Kammern nötig gewordenen Neuwahlen vom diese Majorität
auf 6 Stimmen (80 gegen 74) stieg, forderte Hohenlohe seine Entlassung, blieb aber auf Veranlassung des Königs an der Spitze des Ministeriums,
bis der Landtag im Januar 1870 zusammentrat und erst die Reichsratskammer, dann, nach einer langen, stürmischen
Adreßdebatte, das Abgeordnetenhaus dem Ministerium ein ausdrückliches Mißtrauensvotum erteilte.
Nun nahm der König 7. März Hohenlohes Entlassung unter ehrenden Dankesworten an. Als Reichsrat war Hohenlohe dann sowohl im Juli 1870 für
die Teilnahme Bayerns am Krieg als im Winter 1870/71 für die Annahme der Reichsverfassung thätig, ward zu
Forchheim in den ersten deutschen Reichstag gewählt, in welchem er sich der Reichspartei anschloß, und zu dessen erstem Vizepräsidenten
er gewählt wurde, und übernahm im Mai 1874 nach Arnims Entlassung den deutschen Botschafterposten in Paris, wo er sich durch
taktvolles, wahrhaft aristokratisches Benehmen allgemeine Achtung erwarb und ein befriedigendes Verhältnis
zu der französischen Regierung herzustellen wußte.
Dem Berliner Kongreß wohnte er 1878 als dritter deutscher Bevollmächtigter bei. Im Juli 1885 wurde er als Nachfolger Manteuffels
zum Statthalter von Elsaß-Lothringen ernannt und verstand es auch hier, durch Umsicht und Takt bald die
Gemüter zu beschwichtigen und mit der deutschen Herrschaft mehr und mehr zu versöhnen, wie die Gemeinderatswahlen,
besonders in Straßburg und Metz, und die Haltung der Bevölkerung beiden Kaisermanövern 1886 bewiesen.
Vgl. »Chlodwig Karl Viktor,
Fürst v. Hohenlohe-Schillingsfürst, biographische Skizze« (Metz 1885).
7) Gustav Adolf, Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst, geb. Bruder des vorigen, Kardinalpriester zu
Rom seit war ein Gegner der in Rom herrschenden Jesuiten und verließ daher nach Beendigung des vatikanischen Konzils,
während dessen der bekannte altkatholische Professor Friedrich sein theologischer Beirat gewesen war, die Residenz des Papstes,
um sich nach Schillingsfürst zu begeben; den Konzilsbeschlüssen opponierte er aber nicht. Deshalb schien
er der deutschen Reichsregierung geeignet, eine Vermittelung zwischen ihr und der Kurie zu übernehmen, und Fürst Bismarck
veranlaßte im April 1872 seine Ernennung zum Gesandten des Deutschen Reichs beim Papst Pius IX. Aber dieser wies die Annahme Hohenlohes
als Gesandten schroff zurück, worauf der Gesandtschaftsposten unbesetzt blieb und 1874 ganz aufgehoben
wurde. Hohenlohe kehrte erst im Februar 1876 nach Rom zurück und erlangte bei dem neuen Papst, Leo XIII., wieder Einfluß. Derselbe
ernannte ihn 1879 zum Bischof von Albano, auf welche Stelle indes Hohenlohe wegen der damit verknüpften Kosten 1884 verzichtete. Er
blieb Erzpriester bei Santa Maria Maggiore.
8) Hermann, Fürst zu Hohenlohe-Langenburg, Graf von Gleichen, geb. zu Langenburg in Württemberg, studierte zu Berlin die Rechte,
trat erst in württembergische, 1854 in österreichische Militärdienste,
machte 1859 den Feldzug gegen Frankreich in Italien
mit, übernahm 1860 nach dem Tod seines Vaters die Verwaltung der Fideikommißherrschaften, ward 1862 badischer
General und machte als solcher den Feldzug gegen Frankreich 1870/71 beim 14. Korps als Korpsdelegierter mit. Seit 1860 ist er
erbliches Mitglied der württembergischen Ersten Kammer und seit 1871 Mitglied des deutschen Reichstags, der ihn auch 1878 zu
seinem zweiten Vizepräsidenten erwählte. 1879 lehnte er seine Wiederwahl ab. Hohenlohe ist Vorsitzender
des Deutschen Kolonialvereins.