Hohenheim
,
ehemaliges Lustschloß mit
Domäne im württemberg.
Neckarkreis, 11 km südlich von
Stuttgart,
[* 2] zur
Gemeinde
Plieningen gehörig, 389 m ü. M., jetzt Sitz der berühmten höhern landwirtschaftlichen
(bis 1881 auch forstwissenschaftlichen)
Akademie, 1817 vom König
Wilhelm von
Württemberg
[* 3] gegründet, mit (1885) 20
Lehrern
und etwa 70-100 Studierenden. Ausgestattet ist die Anstalt mit vorzüglichen Sammlungen von
Naturalien,
von landwirtschaftlichen Geräten und
Modellen, mit physikalischen, chemischen und technologischen Laboratorien, Versuchsfeldern,
botanischem
Garten,
[* 4] Obstbaumschulen und einer Kunstgärtnerei; zugehörig sind ferner die Gutswirtschaft (mit über 300
Hektar
Acker), eine chemisch-landwirtschaftliche Versuchsanstalt, eine Samenprüfungsanstalt und eine solche für
landwirtschaftliche Maschinen.
Unter gleicher
Direktion stehen eine
Ackerbauschule
(Stiftung für württembergische Bauernsöhne) und eine
Gartenbauschule. Auch hat eine
Fabrik landwirtschaftlicher Geräte (besonders
Modelle landwirtschaftlicher
Maschinen zu Lehrzwecken).
- Hohenheim
gehörte ehedem dem berühmten Adelsgeschlecht, welchem Theophrastus
Paracelsus entstammte, und fiel 1768 als eröffnetes
Lehen dem
Herzog
Karl
Eugen anheim, der 1782 das
Schloß erbaute.
Vgl. Frölich, Das
Schloß und die
Akademie
Hohenheim
(Stuttg. 1870);
Derselbe, Festschrift zum 50jährigen
Jubiläum der
Akademie Hohenheim
(das. 1868);
Wolff, Die landwirtschaftlich-chemische
Versuchsstation Hohenheim
(Berl. 1871).